Schutz vor multiresistenten Erregern Brandenburg baut Hygiene-Netzwerk neu auf

Von Nicola Hauptmann Lesedauer: 1 min |

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Mit dem Neuaufbau des Landesnetzwerks für Hygiene und Prävention will Brandenburg den Schutz gegen multiresistente Erreger besonders in den Pflegeheimen verstärken.

Regelmäßiges, gründiches Händewaschen gehört zu den wichtigsten Maßnahmen, um die Verbreitung von MRE zu verhindern.
Regelmäßiges, gründiches Händewaschen gehört zu den wichtigsten Maßnahmen, um die Verbreitung von MRE zu verhindern.
(© Syda Productions– stock.adobe.com)

In Brandenburg leben nach Angaben des Landesgesundheitsministeriums knapp 24.100 Menschen in vollstationären Pflegeeinrichtungen, weitere rund 7.300 Menschen werden in teilstationärer Pflege betreut. Wie auch in Krankenhäusern kommen in Pflegeheimen Menschen mit Vorerkrankungen zusammen und es besteht ein erhöhtes Risiko der Infektion mit multiresistenten Erregern (MRE).

Hintergrund

Gegen multiresistente Erreger – der bekannteste dieser Keime ist der MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus) – wirken die meisten Antibiotika nicht. Während gesunde Menschen diese Erreger oft unbemerkt in sich tragen, ohne zu erkranken, sind gerade vorerkrankte oder geschwächte Patienten stark gefährdet. Bei ihnen können MRE schwerwiegende Infektionen wie Lungenentzündungen, Wundinfekte oder Blutvergiftungen auslösen.

Um insbesondere auch Pflegeheimbewohner besser zu schützen, wollen Gesundheitsministerium und das Landesamt für Arbeitsschutz, Verbraucherschutz und Gesundheit (LAVG) in Brandenburg das landesweite Hygiene-Netzwerk neu strukturieren und zusätzlich zu den Akteuren aus Politik, ÖGD und Gesundheitseinrichtungen auch Pflegeeinrichtungen fest einbinden.

Zur Auftaktveranstaltung in Frankfurt (Oder) am 6. Oktober hatte das Ministerium daher vor allem Träger und Verbände von Pflegeeinrichtungen eingeladen.

An Stelle der bisher lokal vernetzten Aktivitäten soll in Brandenburg ein zentral gesteuertes, landesweites Netzwerk treten, das in vier Regionen gegliedert ist. Im Rahmen dieses Hygiene- und Präventionsnetzwerks sind zunächst Fortbildungsangebote speziell für Pflegeeinrichtungen geplant, auch der regionale Austausch untereinander soll gefördert werden. Das LAVG will zudem eine Website zur Wissensvermittlung und Infektionsprävention aufbauen – sowohl für die Kommunen, medizinische und pflegerische Einrichtungen als auch für die Bevölkerung.

Im nächsten Jahr wird eine Pflegehygieneverordnung in Kraft treten, die die grundlegenden hygienischen Standards für den Bereich regelt, heißt es aus dem Ministerium.

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