Luca-App erweitert Angebot Die digitale Identität auf dem Smartphone

Von Natalie Ziebolz

Die Bundesländer wenden sich vermehrt von der Luca-App zur Kontaktnachverfolgung ab. Vor allem Datenschutzprobleme haben die Lösung in Verruf gebracht. Die Integration des Personalausweises und eines Bezahl-Services sollen die App nun retten.

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Mit einem neuen Bezahl-Service und der Integration einer digitalen Identität will Luca zur digitalen Brieftasche werden
Mit einem neuen Bezahl-Service und der Integration einer digitalen Identität will Luca zur digitalen Brieftasche werden
(Bild: © culture4life)

Sie sollte die Kontaktnachverfolgung vereinfachen und Gesundheitsämter entlasten. Anhaltende Kritik am mangelnden Datenschutz und Probleme bei der Nutzung, führen nun jedoch dazu, dass viele Bundesländer ihre Verträge mit der Luca-App auslaufen lassen. Mit neuen Funktionen soll sie daher zur digitalen Brieftasche ausgebaut werden.

Eine Anwendung, die im Zuge dessen mithilfe von IDnow in die App integriert wurde, ist ein digitaler Identitätsnachweis. Um diesen nutzen zu können, müssen sich Anwender einmalig über die IDnow-App identifizieren. Die Identität wird dann in Form von verifizierten Identitätsdaten (Verifiable Credentials) an Luca zurückgespielt, mit dem Impfnachweis verknüpft und verschlüsselt auf dem Smartphone gespeichert. Da die Identitätsnachweis dabei lediglich lokal abgelegt wird, haben weder IDnow noch Luca Zugriff auf diese sensiblen Daten.

Vertrauenswürdiger Partner

„Mit diesem Anwendungsfall gehen Luca und IDnow als positives Beispiel für den Einsatz von digitalen Identitäten im Alltag voran“, erklärt Armin Bauer, Co-Founder und CTO von IDnow, und verweist darauf, dass Deutschland in diesem Punkt noch im europäischen Vergleich hinterherhinkt. Gerade die sichere Speicherung von Ausweisdokumenten ist hierzulande eine große Herausforderung.

Luca setzt daher mit IDnow auf einen erfahrenen Partner in puncto Identitätsverifizierung: Das Unternehmen beteiligt sich unter anderem an der IDunion, einer vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) geförderten Netzwerkinitiative für digitale Identitäten. Das Projekt wurde im Rahmen des Innovationswettbewerbs „Schaufenster Sichere Digitale Identitäten“ vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz für eine Förderung ausgewählt und beschäftigt sich mit Ansätzen für neue offene, interoperable und einfach nutzbare ID-Ökosysteme.

Kontaktloses Bezahlen zu günstigen Konditionen

Auch mit der neuen Bezahlfunktion hat sich Luca einem Thema gewidmet, dass in Deutschland – zumindest vor der Corona-Pandemie – wenig beachtet wurde. Dabei will Luca vor allem mit geringeren Gebühren punkten: Andere Payment-Anbieter verlangen bis zu 0,25 Euro je Transaktion. Hinzu kommen noch bis zu zwei Prozent des Umsatzes für Kartenzahlungsgebühren. Welche Kosten Luca hingegen erhebt, hat das Unternehmen nicht bekannt gegeben. In einer Beispielrechnung für die Gastronomie ist lediglich von einer durchschnittlichen Ersparnis von 0,5 Prozent die Rede.

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