Die Corona-Pandemie hat die Arbeitsbedingungen der Krankenhausärzte weiter verschärft und dazu geführt, dass viele Ärzte mit ihrem Beruf hadern. Laut Marburger-Bund-Monitor 2022 schließen rund 40 Prozent der niedersächsischen Klinikärzte einen Berufswechsel nicht aus.
Die Auswertung des Marburger-Bund-Monitors 2022 für Niedersachsen zeigt eines ganz deutlich: Bei den Arbeitsbedingungen der Klinikärzte muss sich schnellstens etwas ändern – rund 40 Prozent der Befragten schließen einen Berufswechsel nicht grundsätzlich aus.
Über dieses Ergebnis braucht sich niemand zu wundern: Laut Monitor füllen niedersächsische Krankenhausärzte mit ihren Überstunden über 2.700 Vollzeit-Stellen mit aus. Und rund ein Viertel bekommt diese Arbeitszeit nicht einmal vergütet. „Das sind jede Woche über 28.000 unbezahlte Überstunden, an denen die Arbeitgeber zulasten der Beschäftigten verdienen“, mahnt Hans Martin Wollenberg, Erster Vorsitzender des Marburger Bundes Niedersachsen.
Die tatsächliche Arbeitszeit weicht also stark von der präferierten ab. Rund 50 Prozent der Ärzte arbeiten über 49 Stunden pro Woche. „Die Kolleg:innen machen ihre eigene Arbeitszeitreform und reduzieren den Stellenumfang, um die Belastung noch irgendwie ertragen zu können“, verdeutlicht Andreas Hammerschmidt, Zweiter Vorsitzender des Marburger Bundes Niedersachsen.
Die Digitalisierung bringt laut Marburger Bund dabei wenig Entlastung – veraltete Ausstattung und mangelnde Schulungsangebote machen Ärzten das Leben demnach noch schwerer. „Zeit, die wir unseren Patient:innen widmen möchten, vergeuden wir mit administrativen Aufgaben und unnötigen Mehrfacheingaben. Wenn die Bürokratie im Mittel drei Stunden täglich frisst, fehlt den Kolleg:innen diese Zeit am Patientenbett“, kritisiert Hans Martin Wollenberg. „Das Gesundheitssystem soll Menschen gesund machen. Stattdessen macht es die Beschäftigten krank und bringt die Patient:innen in Gefahr.“
Auch das Thema Zeiterfassung, das durch das Grundsatzurteil des Bundesarbeitsgerichts neue Brisanz erhalten hat, muss dringend angegangen werden: Fast ein Drittel gibt an, vom Arbeitgeber keine Möglichkeit zur Zeiterfassung zu erhalten.
Der Marburger-Bund-Monitor
In der größten Ärzteumfrage des Landes befragte das Institut für Qualitätsmessung und Evaluation (IQME) im Auftrag des Marburger Bundes 1.300 angestellte Ärzte aus allen Bereichen des Gesundheitswesens, 85 Prozent davon sind in Krankenhäusern tätig.
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