MFP, OCR & Co. Die Macht des Scannens
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Myrko Rudolph, Geschäftsführer der exapture GmbH, beschreibt in seinem Gastbeitrag, wie effizientes Scannen den Digitalisierungsprozess in Krankenhäusern bereits forciert hat. Und er beschreibt die Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche optische Texterkennung.

In einer Zeit, in der Technologie jeden Aspekt unseres Lebens durchdringt, macht die Digitalisierung natürlich auch vor dem Gesundheitswesen nicht Halt. Unter den verschiedenen Fortschritten, die diesen Wandel vorantreiben, spielen durch Scansoftware optimierte Multifunktionsgeräte (MFP) eine entscheidende Rolle. In vielen Einrichtungen lässt sich bereits beobachten, wie effizientes Scannen den Digitalisierungsprozess in Krankenhäusern revolutioniert hat.
Die Transformation des Gesundheitswesens hat einen langen Weg hinter sich und verändert die Landschaft der Patientenversorgung und des Aktenmanagements. In der Vergangenheit wurden Krankenhäuser mit Stapeln von Papierdokumenten überschwemmt, was den Zugriff, die Organisation und den Austausch von Patienteninformationen zu einer Herausforderung machte. Dieser manuelle Prozess erwies sich als zeitaufwändig, fehleranfällig und behinderte den nahtlosen Fluss wichtiger Daten zwischen den Abteilungen.
Mit dem Aufkommen von MFPs und durch Software ergänzte fortschrittliche Scanfunktionen änderte sich das Paradigma jedoch erheblich. Inzwischen lässt sich ohne Weiteres sagen: Effektives Scannen mit Multifunktionsgeräten hat die Verwaltung von Patientendokumenten in Krankenhäusern revolutioniert.
Gut gescannt ist halb gemanagt
Nehmen wir zum Beispiel ein Szenario, in dem ein Patient in einer Gesundheitseinrichtung eintrifft und sofortige Hilfe benötigt. In der Vergangenheit hätte das Krankenhauspersonal für die Beschaffung der medizinischen Unterlagen die physischen Akten durchstöbern und relevante Informationen aus verschiedenen Quellen zusammensuchen müssen. Durch effizientes Scannen können Mitarbeiter nun jedoch Patientendokumente schnell digitalisieren und in elektronische Patientenakten integrieren. Die Stärken dieses Systems liegen nicht nur in der Digitalisierung von Dokumenten, sondern auch in ihrer nahtlosen Integration in Krankenhaussysteme. Gescannte Informationen lassen sich sofort in die besagte Akte aufnehmen, wodurch ein umfassendes und leicht zugängliches digitales Profil entsteht. Diese Verknüpfung verbessert die Zusammenarbeit zwischen den Leistungserbringern im Gesundheitswesen, da relevante Auskünfte ohne Weiteres abteilungsübergreifend ausgetauscht werden können – ein ganzheitlicher Ansatz für die umfassende Versorgung der Patienten.
Safety first
Genaue und sichere Datenverwaltung erweist sich zudem vor allem im Gesundheitswesen als von größter Bedeutung. Effektives Scannen auf Multifunktionsgeräten garantiert die Echtheit von Patienteninformationen. Indem sich jedes Detail mit voller Genauigkeit erfassen lässt – einschließlich handschriftlicher Notizen, Bildgebungsergebnissen und Einverständniserklärungen – wird das Risiko von Datenverlusten oder Fehlinterpretationen auf ein Minimum reduziert. Darüber hinaus lassen sich digitalisierte Dokumente durch Verschlüsselung und Zugriffskontrollen schützen, wodurch die Privatsphäre der Patienten gewahrt bleibt und auch strenge Datenschutzbestimmungen kein Problem darstellen.
Außerdem eröffnet sich durch erfolgreiche Digitalisierung von Patientendokumenten eine ganz neue Welt an Möglichkeiten für Analyse und Forschung. Mit riesigen Datenbanken digitalisierter Aufzeichnungen können Krankenhäuser leistungsstarke Algorithmen und künstliche Intelligenz nutzen, um Muster zu erkennen, Trends zu entdecken und unschätzbare Erkenntnisse zu gewinnen. Dieser datengesteuerte Ansatz kann den Weg für personalisierte Behandlungspläne, die frühzeitige Erkennung von Krankheiten und evidenzbasierte Verfahren im Gesundheitswesen ebnen. Während sich das digitale Zeitalter weiter entfaltet, bleibt effektives Scannen somit an der Spitze der digitalen Transformation im Gesundheitswesen.
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Optical Character Recognition (OCR)
Bei der Durchführung von Scanvorgängen entstehen häufig Bilddateien im JPEG-Format, die sich aus einer Vielzahl unterschiedlicher Bildpunkte zusammensetzen. Das Problem: Diese Dateien beinhalten nur Informationen zur grafischen Wiedergabe von Abbildungen. Wörter und Zahlen erkennt der Computer nicht als solche, sodass sich das Dokument nicht zur effizienten Weiterverarbeitung eignet – Text lässt sich nicht kopieren, durchsuchen oder bearbeiten. An dieser Stelle setzt OCR an. Mit der Technologie zur automatischen Texterkennung gelingt es, diese gescannten Files in bearbeitbare und durchsuchbare Texte zu konvertieren. Besonders im Dokumentenmanagement spielt dieser Vorgang eine wichtige Rolle. Das Verfahren zeichnet sich vor allem durch eine Mustererkennung aus, die Buchstaben, Ziffern und Satzzeichen durch Abgleich erkennt und anschließend sinnvoll zusammenfügt.
Mithilfe von OCR kommt es zu großen Ersparnissen von Zeit und Aufwand. Denn umfangreiches manuelles Suchen oder ewiges Scrollen durch Dokumente entfällt dank der automatischen Texterkennung und der dadurch möglichen Suchfunktion. Für die Digitalisierung von Papier bringt dies große Vorteile mit sich, da die Dateien nicht einfach nur abgelegt, sondern für eine nützliche Verwendung verfügbar sind. Viele Lösungen werben mit ebendiesen Pluspunkten und sprechen von problemloser Umsetzung. Häufig fehlt aber ein Hinweis darauf, dass trotz aller Technologie noch immer das analoge Papier zu den Hauptprotagonisten zählt. Weist das Ausgangsdokument geringe Qualität auf – ist es beispielsweise geknickt oder beschmutzt –, fallen die Ergebnisse von OCR in der Regel nicht wie gewünscht aus. In vielen Anwendungsfällen bedarf es allerdings zwingend lückenloser Resultate.
Geschichten aus dem Alltag
Neue, teils verschmierte Adressaufkleber auf dem Personalausweis, Kaffeeflecken auf wichtigen Dokumenten oder ein zerknickter, vielleicht sogar mitgewaschener Reisepass – all diesen Konstellationen sehen sich zum Beispiel Banken und Behörden täglich gegenüber. Gerade in Bezug auf das Geldwäschegesetz und die damit zusammenhängende Legitimation benötigen Finanzinstitute korrekte Angaben, die von den Dokumenten erfasst werden. In Kombination mit einer nicht hochleistungsfähigen Software entstehen keine guten OCR-Ergebnisse – das ist erst ab 85 bis 90 Prozent erkannter Texte aus einem Dokument der Fall.
Oftmals greifen Anwender aber auf Open-Source-Lösungen zurück, die mit der Performance von proprietären Technologien nicht mithalten. Zur Orientierung: Liegt die Quote gar bei 99 Prozent, erkennt das System dennoch von 1.000 Texten zehn nicht. Je tiefer der Anteil also liegt, desto mehr geht verloren. Besonders wichtige Angaben sollten darüber hinaus auf Korrektheit geprüft beziehungsweise manuell erfasst werden. Zudem geben die Qualität der zu erfassenden Dateien und deren korrekte, gerade Ausrichtung im Scanvorgang den Ausschlag für den Erfolg.
Myrko Rudolph
Geschäftsführer der exapture GmbH
Bildquelle: exapture GmbH
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