Gematik „Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens steht vor einer Trendwende“

Von Eva Hornauer

Im frisch veröffentlichten ersten Telematikinfrastruktur (TI) -Atlas der Gematik wird die Entwicklung des digitalen Gesundheitswesens in Deutschland gelobt. Auch aus dem Corona-Meldewesen gibt es erfreuliche Nachrichten: Die Gematik stellte vergangene Woche einen optimierten digitalen Meldeweg vor.

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„Die Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens schreitet mit großen Schritten voran“, so Gematik Geschäftsführer Dr. med. Markus Leyck Dieken
„Die Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens schreitet mit großen Schritten voran“, so Gematik Geschäftsführer Dr. med. Markus Leyck Dieken
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Die Gematik stellt ihren ersten TI-Atlas vor. Darin zieht das Unternehmen ein Resümee über den Fortschritt der Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens.

Erster TI-Atlas der Gematik

„Die Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens schreitet mit großen Schritten voran“, so Gematik Geschäftsführer Dr. med. Markus Leyck Dieken. Am Ende des Jahres 2021 stehe die Digitalisierung des Gesundheitswesens – laut dem TI-Atlas der Gematik – gar vor einer Trendwende.

Speziell im noch laufenden Jahr 2021 habe die Digitalisierung in (Zahn-) Arztpraxen, psychotherapeutischen Praxen sowie in Krankenhäusern und Apotheken einen besonderen Schub erlebt. Viele Stellen verfügen bereits über die notwenige Ausstattung und konnten erste Anwendungen installieren – so die Zusammenfassung des TI-Atlasses.

Für den TI-Atlas wurde auch eine Umfrage unter den Versicherten Deutschlands durchgeführt. Diese kommt zu dem Ergebnis, dass die Befragten digitalen Gesundheitsanwendungen offen gegenüberstehen. 66 Prozent haben keine Datenschutzbedenken, 83 Prozent sind neuen Technologien gegenüber positiv eingestellt und wiederum 66 Prozent würden ihre Gesundheitsdaten gerne digital selbst verwalten – etwa in einer elektronischen Patientenakte (ePA).

Die große Herausforderung für die weitere Entwicklung des digitalen Gesundheitswesens sieht die Gematik in der Verbesserung der Information und Aufklärung der Bevölkerung hinsichtlich digitaler Gesundheitsanwendungen.

Nicht zuletzt aufgrund der Corona-Pandemie sei die Digitalisierung des Gesundheitssektors vermehrt ins Bewusstsein der Menschen gerückt. Etwa durch die Corona-Warn-App, digitale Impfterminvergabe und digitale Sprechstunden beim Hausarzt konnten Berührungspunkte von Digitalisierung und Gesundheitswesen wohl für einige greifbarer gemacht werden.

Digitaler Meldeweg für positive Schnelltest-Ergebnisse

Um die momentane pandemische Lage besser überblicken zu können wurde nun das Deutsche elektronische Melde- und Informationssystem für den Infektionsschutz (DEMIS) der Gematik optimiert. So können durch ein neu geschaffenes Meldeportal von nun an positive Schnelltest-Ergebnisse online gemeldet werden. Die Schnelltest-Ergebnisse können etwa von Arztpraxen und Apotheken eingetragen werden und werden dann direkt an das Gesundheitsamt weitergeleitet.

Der Vorteil des neuen Meldeportals: „Die Eingabe über das neue Meldeportal spart Zeit, denn die Zuordnung des zuständigen Gesundheitsamts der positiv getesteten Person erfolgt automatisch. Es müssen also keine Kontaktdaten mehr gesucht werden, das alles läuft im Hintergrund ab. Die Gesundheitsämter erhalten so schneller einen Überblick und letztendlich auch das RKI über die aktuellen Fallzahlen“, erklärt Torsten Hoffmann, Product Owner DEMIS, gematik GmbH.

Ab 2022 sollen DEMIS auch alle anderen meldepflichtigen Erreger-Arten – also etwa Masern oder Rotavieren – gemeldet werden können. Eine weitere Ausbaustufe, die für das Jahr 2023 geplant ist, soll es dann allen meldepflichtigen Personen Zugang zu DEMIS erhalten.

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