Backup-Lösungen für Krankenhäuser Schwachstelle Datenverlust: Sensible Daten richtig sichern

Ein Gastbeitrag von Björn Albers Lesedauer: 5 min |

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Der Gesundheitssektor ist zunehmend der Gefahr von Cyberangriffen ausgesetzt. Zur Sicherung der digitalen Patientendaten sind fehlerfreie Backups unerlässlich. Worauf es dabei ankommt, erklärt Björn Albers in seinem Gastbeitrag.

Nicht nur regelmäßige Backups sind wichtig, sondern auch Wiederherstellungstests – um sicherzugehen, dass die Daten im Ernstfall tatsächlich regeneriert werden können.
Nicht nur regelmäßige Backups sind wichtig, sondern auch Wiederherstellungstests – um sicherzugehen, dass die Daten im Ernstfall tatsächlich regeneriert werden können.
(© Murrstock – stock.adobe.com)

Die fortschreitende Digitalisierung kommt zunehmend im Gesundheitswesen an. In der heutigen digitalen Gesundheitslandschaft spielen Patientendaten eine entscheidende Rolle, vor allem bei der Bereitstellung hochwertiger medizinischer Versorgung. So gibt es seit Januar 2021 die elektronische Gesundheitsakte (ePA) für alle gesetzlich Versicherten. In der ePA können medizinische Befunde und Informationen umfassend gespeichert werden – und zwar über Praxis- und Krankenhausgrenzen hinaus. Diese Art der Verwaltung und Distribution medizinischer Informationen ist neuartig und die Sicherheit dieser sensiblen Patientendaten extrem wichtig, damit nicht nur der Datenschutz, sondern auch die Patientensicherheit gewährleistet ist. Vor dem Hintergrund aktueller Cyberrisiken sollten Krankenhäuser, Kliniken und Arztpraxen deshalb besonders vorsichtig mit diesen Daten umgehen und Maßnahmen zu deren Schutz ergreifen.

Angriffsziel: Gesundheitssektor

In den letzten Jahren hat die Cyberkriminalität einen extremen Anstieg erlebt. Auch der Gesundheitssektor ist ein beliebtes Ziel von Hackern geworden. Eine diesjährige Studie des Sicherheitsanbieters Claroty zur globalen Cybersicherheit im Gesundheitswesen hat ergeben, dass 73 Prozent deutscher Gesundheitseinrichtungen im Jahr 2022 von Cyberattacken betroffen waren. Dabei hatten 33 Prozent dieser Vorfälle moderate bis erhebliche Auswirkungen auf die Patientenversorgung und sogar 27 Prozent hatten ernsthafte Konsequenzen für die Gesundheit und Sicherheit der Patienten in Deutschland. Die Mehrzahl der Cyberangriffe fand auf cyberphysische Systeme statt. Darunter fallen medizinische Geräte und die Gebäudetechnik. Bei jedem zweiten Vorfall wurden die IT-Systeme attackiert, wobei in 30 Prozent dieser Fälle weltweit auch sensible Daten, wie zum Beispiel geschützte Gesundheitsinformationen, betroffen waren. Damit diese Zahlen in den kommenden Jahren sinken, müssen Praxen, Krankenhäuser und Kliniken umfangreich in ihre Cybersicherheit investieren. Denn medizinische Geräte und Systeme sind zunehmend vernetzt und generieren immer komplexere Mengen an sensiblen Daten. Demnach kann ein einziger erfolgreicher Hackerangriff einen großen Datensatz betreffen.

Erster Schritt in Richtung Cybersicherheit

Der Grundstein jeder Strategie gegen Datenverlust sind Backups. Im Bereich der Cyberkriminalität ist Ransomware eine der häufigsten Methoden von Hackern. Dabei infiltrieren Angreifer das System und verschlüsseln wichtige Daten, für die sie anschließend Lösegeld fordern. In Deutschland haben laut Claroty 20 Prozent der Institutionen, welche im letzten Jahr Opfer von Ransomware waren, das geforderte Lösegeld gezahlt. Gut gesicherte Backups ermöglichen es, die Daten wiederherzustellen, ohne auf die Forderungen der Angreifer einzugehen. Aber nicht nur Hackerangriffe können zum Abfluss von Daten führen, sondern auch Hardware- oder Softwarefehler. Ein Faktor, der unberechenbar ist und häufig übersehen wird, ist menschliches Versagen. Im alltäglichen Betrieb kann es immer wieder zu Situationen kommen, in denen ein IT-Problem durch internes Verschulden generiert wurde.

Backups sollten daher häufig und regelmäßig durchgeführt werden. Im Idealfall verläuft die Sicherung automatisch, sodass manuellen Fehlern vorgebeugt werden kann. Wichtig ist zudem eine effiziente Verschlüsselung, um unbefugtem Zugriff vorzubeugen. Das gilt nicht nur für die zu sichernden Daten, sondern auch für die Backup-Speicher. Außerdem sollte es mehrere Backupversionen geben. Die Möglichkeit, auf verschiedene Versionen von Backups zuzugreifen, kann entscheidend sein, wenn Daten aufgrund von Fehlern oder Angriffen beschädigt werden. Im Fall von großflächigen Ereignissen wie Bränden oder Naturkatastrophen sollten die Backups an physisch getrennten Orten aufbewahrt werden. Sind die Daten angemessen gesichert, gilt es, sie regelmäßig zu überwachen und auf Fehler zu prüfen. Dazu gehört auch die Durchführung von Wiederherstellungstests, um sicherzugehen, dass die Daten im Ernstfall tatsächlich regeneriert werden können.

Auf der nächsten Seite: Probleme in der Umsetzung.

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