Neuer Chip von Infineon Wenn das Handy das Schloss auflädt und aufsperrt

Von dpa

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Infineon hat einen neuen Chip vorgestellt, der digitale Schlösser ohne eigene Energieversorgung ermöglichen soll. Dabei liefert das Smartphone des Nutzers die Energie zum Aufsperren und fungiert gleichzeitig als Schlüssel.

Mit dem neuen Chip von Infineon soll es möglich sein, Schlösser ohne eigene Energieversorgung per Smartphone aufzuschließen.
Mit dem neuen Chip von Infineon soll es möglich sein, Schlösser ohne eigene Energieversorgung per Smartphone aufzuschließen.
(Bild: zephyr_p - stock.adobe.com)

Der Chiphersteller aus Neubiberg bei München hat einen Chip entwickelt, mit dem digitale Schlösser ohne eigene Energieversorgung betrieben werden können. Anstelle von Batterien oder Stromanschluss liefert das Handy des Nutzers – das gleichzeitig auch der Schlüssel ist – die Energie zum Aufsperren. Sowohl Daten- als auch Energieaustausch laufen dabei über NFC – ein Verfahren das beispielsweise bei Bezahlvorgängen per Smartphone zum Einsatz kommt.

Der programmierbare 32-Bit-ARM Cortex-M0-Mikrocontroller von Infineon ermöglicht die kostengünstige Entwicklung von intelligenten Aktoren, wie passiven Schlössern.
Der programmierbare 32-Bit-ARM Cortex-M0-Mikrocontroller von Infineon ermöglicht die kostengünstige Entwicklung von intelligenten Aktoren, wie passiven Schlössern.
(Bild: Infineon)

Um zu öffnen, muss das Handy direkt an das mit dem Chip ausgestattete Schloss gehalten werden. Optional ist dabei auch ein Passwort nötig. Das Schloss bezieht dann über die in gängigen aktuellen Handys verbaute NFC-Technik Energie durch sogenanntes Energy-Harvesting. Im Schnitt verschiedener Geräte sind um die 20 Milliwatt Übertragung möglich, wie es bei Infineon heißt, bei manchen Modellen auch deutlich mehr. Ein Kondensator sammelt die Energie und nutzt sie, um zu prüfen, ob der Nutzer berechtigt ist, aufzusperren und um mit einem kleinen Motor das Schloss zu öffnen.

Die Technik eignet sich vor allem für kleinere Schlösser, die einen geringen mechanischen Aufwand benötigen – in Büros, Krankenhäusern und Fitnessstudios, wie beispielsweise Büroschränke, Spinde, Paketboxen oder Briefkästen. Bei ihnen soll die Dauer des Öffnungsprozesses um zwei Sekunden liegen – je nach verwendetem Handy. Bei größeren, schwerer zu bewegenden Schlössern muss mehr Energie übertragen werden, was länger dauert. Daher ist bei Haus- oder Hoteltüren eine Anwendung eher als Notfalloption denkbar, wenn die eigene Energieversorgung des Schlosses ausfällt. Man müsste dann zwar etwas länger auf die Öffnung warten, heißt es von Infineon, zumindest den teuren Schlüsseldienst könne das aber ersparen.

Erste Produkte mit dem Chip könnten im kommenden Jahr auf dem Markt kommen.

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