Digitale Pflegeanwendungen

DiPA: Hohe Hürden erschweren den Start

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„Ich habe ein bisschen das Gefühl, die Politik des GKV-Spitzenverbandes ist es, alle neuen Ausgabentöpfe erst mal zu verhindern, aus Angst, dass das Ausgabevolumen insgesamt steigt“, erklärt sich Müller die dennoch vorherrschende Verweigerungspolitik. Es sei noch nicht ganz angekommen, dass mit Investitionen an der einen, an anderer Stelle gespart werden könne.

Markus Müller ist CEO von Nui Care.
Markus Müller ist CEO von Nui Care.
(Bild: Nui Care)

Gleichzeitig erschwere auch das Sicherheitsdenken die Einführung von Innovationen. „Man setzt die Hürden so hoch, da man nur Produkte auf den Markt bringen möchte, die zu 100 Prozent abgesichert sind. So funktioniert Innovation nicht“, stellt Müller fest. Für Innovationen müsse man Dinge ausprobieren und wenn man merkt es funktioniert nicht, versucht man etwas Neues, nähert sich an. „Klar, das funktioniert nicht überall, aber wir sind hier nicht in der Arzneimittelversorgung, sondern es geht um Software. Hier gibt es quasi keine Nebenwirkungen.“ Deswegen müsse man endlich ein neues Mindset entwickeln und auch Fehler zulassen.

Müllers Vorschlag: Ein Expertenkreis im Bundesgesundheitsministerium, zusammengesetzt aus Pflegeexperten aus verschiedenen Kreisen. „Diese schauen sich eine Lösung an und bewerten, ob diese das Potenzial hat, Nutzen am Markt zu entfalten. Damit könnte man das Problem umgehen.“

„Leider verpasst das DigiG die Chance, bei der Digitalisierung der Pflege nachzulegen und die Fehler in der Ausgestaltung der DiPA nachzubessern“, betont Müller abschließend. „So begrüßenswert die Verbesserung der ePA und der Videosprechstunde für Ärztinnen und Ärzte sind, verwundert doch, dass der große Themen- und Problembereich Pflege quasi vollständig außen vor gelassen wurde. Die kommenden Herausforderungen in der Pflege werden ohne Zuhilfenahme von digitalen Tools nicht zu stemmen sein.“

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