Universitätsklinikum Heidelberg Herzensangelegenheit Daten

Von Chiara Maurer

Mit 129 Millionen Euro unterstützen zwei Stiftungen das geplante Herzzentrum des Universitätsklinikums Heidelberg. Ziel der Einrichtung ist es, Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen bestmöglich und mit individuell angepassten Therapien zu behandeln – helfen sollen dabei vor allem Daten.

Die im geplanten Herzzentrum gewonnenen Daten sollen dafür sorgen, die Herzmedizin individueller und präziser zu gestalten
Die im geplanten Herzzentrum gewonnenen Daten sollen dafür sorgen, die Herzmedizin individueller und präziser zu gestalten
(© dima_oris – stock.adobe.com)

Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) starben im vergangenen Jahr rund 338.000 Menschen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Damit gelten Krankheiten dieser Art in Deutschland als Todesursache Nummer eins. Das Universitätsklinikum Heidelberg hat es sich deswegen zum Ziel genommen, die Herzmedizin zu individualisieren und so die Behandlungsqualität von Erkrankten zu verbessern. Dazu soll am Medizincampus der Universität ein neues „digitales Herzzentrum“ entstehen, das es durch eine umfassende digitale Infrastruktur ermöglicht, Daten zu sammeln und darauf basierend, auf die Patienten angepasste Therapien zu entwickeln. Unterstützt wird das Universitätsklinikum dabei von der Dietmar Hopp und der Klaus Tschira Stiftung sowie der Landesregierung Baden-Württembergs.

„Die Landesregierung hat per Kabinettsbeschluss ein klares Bekenntnis für das Herzzentrum gegeben“, so Wissenschaftsministerin Petra Olschowski. Auch die beiden Stiftungen trügen maßgeblich zur Realisierung des Projekts bei.

Gekoppelt mit dem Forschungsinstitut „Informatics for Life“, das sich mit der Übertragung von Computertechnologien auf das Gesundheitswesen beschäftigt, soll das Herzzentrum herzmedizinische Kompetenzen bündeln. Dafür legt das Universitätsklinikum alle relevanten Fachbereiche – Kardiologie, Kardiochirurgie, Kinderkardiologie und Kinderkardiochirurgie – in einem Gebäude zusmmen, um optimale Funktionsabläufe zu ermöglichen. Für das Forschungsinstitut Informatics for Life sieht das Herzzentrum ein Industry-on-Campus-Konzept vor, das Innovationspartnerschaften mit der Industrie erlaubt, um die Entwicklung neuer Therapien und Produkte zu beschleunigen.

Nach Einschätzung von Wissenschaftsministerin Olschowski entstehe durch die inhaltliche und räumliche Verzahnung des Forschungsinstituts mit dem Herzzentrum ein herausragendes kardiologisches Wissenschaftszentrum. Und auch der baden-württembergische Finanzminister Dr. Danyal Bayaz erkennt die Potenziale der Symbiose: „Wir stärken den Gesundheitsstandort Baden-Württemberg. Die Forschung und die Innovationen am neuen Herzzentrum werden konkreten medizinischen Nutzen für die Menschen haben.“

Nächster Schritt beim Aufbau des Herzzentrums ist nun eine haushaltsreife Bauplanung auf Grundlage derer das Land mit allen beteiligten Akteuren ein Gesamtfinanzierungskonzept erarbeiten kann. Bei reibungslosem Ablauf rechnet das Klinikum mit einer Eröffnung des Herzzentrums im Jahr 2029.

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