Bayern baut Öffentlichen Gesundheitsdienst aus Im Wettbewerb um die besten Ärzte
Zeugnisübergabe nicht nur in den Schulen: In Bayern haben sich 48 Teilnehmer des diesjährigen Amtsarztlehrgangs für die Arbeit im Öffentlichen Gesundheitsdienst qualifiziert. Der Personalaufbau im ÖGD bleibt aber eine Herausforderung.

Bayern meldet Erfolge bei der Umsetzung des Pakts für den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD). „Unser Ziel war es, 2021 mindestens 237 neue Vollzeitstellen über alle Berufsgruppen des ÖGD zu schaffen. Tatsächlich wurden daraus 403 neue und unbefristete Vollzeitstellen – davon allein 258 in den staatlichen und kommunalen Gesundheitsämtern“, erklärte der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek. Bis zum Laufzeitende des ÖGD-Pakts im Jahr 2026 sollen bayernweit insgesamt 790 neue Stellen geschaffen werden, so Holetschek weiter.
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Bund-Länder-Pakt für mehr Personal im Öffentlichen Gesundheitsdienst
Erstes Etappenziel erreicht
Im Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst haben sich Bund und Länder 2020 auf Maßnahmen zur personellen Aufstockung, Modernisierung und Vernetzung der Gesundheitsbehörden geeinigt. Dafür stellt der Bund bis 2026 insgesamt 4 Milliarden Euro zur Verfügung. Bis Ende 2021 sollten bundesweit mindestens 1.500 neue unbefristete Stellen in Vollzeitäquivalenten geschaffen und besetzt werden. Dieses Ziel wurde auch bundesweit erreicht.
Im nächsten Schritt sind bis Ende 2022 mindestens weitere 3.500 neue Vollzeitstellen zu schaffen.
Besonders gesucht: Ärztinnen und Ärzte
Bayern legt den Schwerpunkt auf den Ausbau des ärztlichen Dienstes, jede dritte Stelle sei für ärztliches Personal vorgesehen. Das betonte Gesundheitsminister Holetschek anlässlich der Zeugnisübergabe an die diesjährigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer des bayerischen Amtsarztlehrgangs am 1. August in München.
Es sei ihm ein wichtiges Anliegen, so Holetschek, die Attraktivität des ÖGD als Arbeitgeber weiter zu stärken, um noch mehr Ärztinnen und Ärzte für die Arbeit im Öffentlichen Gesundheitsdienst zu gewinnen. Gerade während der Corona-Pandemie habe sich gezeigt, wie wichtig ein funktionierender ÖGD sei: „Wir stehen bei der Stellenbesetzung im Wettbewerb mit Kliniken, Praxen und der Industrie um die besten Ärztinnen und Ärzte. Die Absolventen des Amtsarztlehrgangs haben sich nach ihrem Medizinstudium, ihrer Facharztweiterbildung oder nach oft langjähriger klinischer Tätigkeit bewusst für einen Wechsel in den ÖGD entschieden."
Der knapp zehn Monate dauernde Amtsarztlehrgang am bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit ist eine der Einstellungsvoraussetzungen für das Beamtenverhältnis auf Probe und zugleich Teil der Ausbildung zum Facharzt für das Öffentliche Gesundheitswesen.
Themen der Öffentlichen Gesundheit bereits im Studium verankern
Im Rahmen des Pakts für den ÖGD soll die Fort-, Weiter- und Ausbildung für die Fachberufe im Öffentlichen Gesundheitsdienst gestärkt werden. Bund und Länder streben zudem an, den Bereich des Öffentlichen Gesundheitswesens und der Bevölkerungsmedizin bereits in der medizinischen Ausbildung stärker zu verankern, auch praktische Teile des Medizinstudiums sollten grundsätzlich ebenso in Gesundheitsämtern abgeleistet werden können.
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