Bitkom-Umfrage zum eRezept Rezept per App einlösen – für viele Jüngere die bessere Option

Von Nicola Hauptmann

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Viele Versicherte in Deutschland sind offen für das eRezept – wenn es denn einmal eingeführt würde. Eine neue Bitkom-Umfrage zeigt, dass dann vor allem Jüngere ihre Verschreibungen überwiegend digital einlösen wollen.

50 Prozent der 16- bis 29-Jährigen wollen ihre Rezepte künftig überwiegend digital einlösen
50 Prozent der 16- bis 29-Jährigen wollen ihre Rezepte künftig überwiegend digital einlösen
(© Gorodenkoff - stock.adobe.com)

Nach einem holprigen Start ist die Einführung des eRezepts in Deutschland zuletzt vollends ins Stocken geraten. Die Kassenärztliche Vereinigung der einzig verbliebenen deutschen Pilotregion Westfalen-Lippe hat die Einführung der elektronischen Verschreibung ausgesetzt. Grund sind datenschutzrechtliche Probleme: Die Nutzung der gematik-App setzt eine Identifizierung vor Ort oder per Post-Ident voraus, das ist den meisten Patienten aber zu aufwendig. Die Alternative, eine Verifizierung durch Vorlage der elektronischen Gesundheitskarte in der Apotheke, wurde vom Bundesdatenschutzbeauftragten abgeschmettert.

Aber wie stehen eigentlich die Versicherten selbst zur Nutzung des eRezepts? Der Digitalverband Bitkom hat dazu in einer repräsentativen Umfrage deutschlandweit 1.144 Menschen befragt. Das Ergebnis: Gerade für Jüngere sind elektronische Rezepte eine willkommene Option. So gab die Hälfte der Befragten zwischen 16- und 29 Jahren an, Rezepte ausschließlich oder überwiegend auf digitalem Weg einlösen zu wollen. Insgesamt über alle Altersgruppen sagen das 41 Prozent der Befragten. Ein Drittel möchte dagegen auch weiterhin ausschließlich die gewohnten Papierausdrucke nutzen. Unter den Älteren ab 65 Jahren liegt dieser Prozentsatz noch höher: 58 Prozent sprechen sich für die komplette, weitere 10 Prozent für eine überwiegend analoge Nutzung aus.

Unabhängig davon sind aber 74 Prozent der Befragten der Meinung, die Einführung des eRezepts komme in Deutschland viel zu spät.

Malte Fritsche, Bitkom-Experte für digitale Medizin, sieht im Ausstieg der letzten Testregion aus dem Rollout-Prozess einen „erneute(n) und herbe(n) Rückschlag für die Digitalisierung des Gesundheitswesens in Deutschland“. Obwohl das eRezept damit noch Zukunftsmusik sei, seien viele Deutsche bereits dafür offen. „Wichtig ist, dass nicht nur sichere und niedrigschwellige Übermittlungswege für das eRezept entwickelt werden, sondern dass verloren gegangenes Vertrauen sowohl von den Versicherten als auch von Ärztinnen und Ärzten zurückgewonnen wird“, so Fritsche.

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