bvitg zur Corona-App Verband fordert rechtskonforme Nutzung von Gesundheitsdaten
Deutschland soll eine Corona-App bekommen. Die Bundesregierung inzwischen die Telekom und SAP mit der Entwicklung der Anwendung der Anwendung beauftragt. Der Bundesverband Gesundheits-IT, bvitg, hat sich in diesem Zusammenhang nun für einen Dialog aller Beteiligten ausgesprochen, um eine ethisch vertretbare Nutzungen von Gesundheitsdaten zu ermöglichen.
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Das Corona-Virus macht es möglich. Um Infektionsketten besser nachvollziehen zu können und so die Ausbreitung der Covid-19-Pandemie einzudämmen, soll Deutschland eine Corona-Tracing-App bekommen. Und das in einem Land, das traditional einer Nutzung von Gesundheitsdaten sehr kritisch gegenübersteht.
Dazu erklärte Sebastian Zilch, Geschäftsführer des Bundesverbands Gesundheits-IT: „Es ist ein positives Signal, dass die Bundesregierung das Potenzial digitaler Tools in der Bekämpfung der Corona-Pandemie erkannt hat und die Entwicklung aktiv vorantreibt.“
Einmal mehr zeige sich, in welchem Maße digitale Anwendungen wie die Corona-Tracing-App zum Schutz der Bevölkerung beitragen können, wenn Sie datenschutzkonform und schnell umgesetzt würden. Dazu sei eine umfassende und nachhaltige Digitalisierungsstrategie allerdings ebenso notwendig wie ein sicheres, paneuropäisches Datennutzungskonzept, so Zilch.
Weg von der Dogmendiskussion
Aus Sicht des bvitg sind die Diskussionen um eine zentrale oder dezentrale Speicherung der Tracing-Daten als Teil eines zivilgesellschaftlichen Dialoges absolut notwendig. Andererseits hätte diese Diskussion früher und strukturierter geführt werden müssen. „Im Krisenfall über Dogmen zu streiten, fördert die Verunsicherung der Menschen und kostet wertvolle Zeit“, so Zilch.
„Es braucht endlich einen Konsens darüber, was eine vertrauensvolle Umgebung für den sicheren und nutzenstiftenden Umgang mit Gesundheitsdaten, deren Erhebung und auch deren Spende ist“, so Zilch weiter.
Zudem sprach sich der Verband langfristig für mehr Klarheit bei der Verwendung von Gesundheitsdaten aus und sieht ein klares Mandat für die neuen Mitglieder des Deutschen Ethikrats: „Derzeit zeigt sich, dass wir es uns nicht länger leisten können, das enorme Potenzial dieser Daten brachliegen zu lassen. Es wäre wünschenswert, wenn sich der Ethikrat noch intensiver mit der Nutzung von Gesundheitsdaten zum Wohle der Allgemeinheit – und nicht nur im Kontext von Epidemien – beschäftigen würde.
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