Definitionen Was ist das European Credit Transfer System (ECTS)?

Von Chiara Maurer |
Das Europäische System zur Übertragung und Akkumulierung von Credits erhöht die Transparenz von universitären Lehrveranstaltungen und vereinfacht die Anerkennung von Studienleistungen bei einem Auslandsaufenthalt
Das Europäische System zur Übertragung und Akkumulierung von Credits erhöht die Transparenz von universitären Lehrveranstaltungen und vereinfacht die Anerkennung von Studienleistungen bei einem Auslandsaufenthalt
(© aga7ta – stock.adobe.com)

Das europäische Erfassungssystem für zu erbringende und erbrachte Leistungen von Studierenden, European Credit Transfer Accumulation System (ECTS), soll Studienleistungen europaweit lesbar und vergleichbar machen. So wird es den Studierenden nicht nur erleichtert, ihr Studium im Ausland oder in Form eines Masters fortzuführen, auch kann der Aufwand einer Lehrveranstaltung besser abgeschätzt werden.

Hintergrund

Der Bologna-Prozess von 1999 sorgte für eine transnationale Hochschulreform, die auf die europaweite Vereinheitlichung von Studiengängen sowie auf die internationale Mobilität von Studierenden abzielte. Das Bewertungssystem diente somit als Werkzeug zur Erreichung der im Prozess festgehaltenen Ziele und war ein Teil des EU-Mobilitätsprogramms ERASMUS.

Ursprünglich sollte das Punktesystem den Transfer von Studienleistungen im Fall eines Auslandsaufenthaltes erleichtern, im Laufe der Zeit wurde es zudem zu einem Qualitäts- und Transparenzinstrument.

Zentrale Elemente

Grundlegend für das System sind zudem das Vorlesungsverzeichnis („course catalogue“), die Lernvereinbarung („learning agreement“) und die Leistungsübersicht („transcript of records“). Diese Formulare dienen sowohl den Universitäten als auch den Studierenden über den gesamten Ablauf des Auslandsaufenthalts als Grundlage zur Anerkennung der bestandenen Leistungen indem sie sämtliche Leistungen der Studierenden transparent und verständlich dokumentieren.

ECTS-Punkte

Für jede Veranstaltung, die Studierende belegen, erhalten sie ECTS-Punkte, auch -Credits genannt. Sie bilden einen wesentlichen Aspekt des Erfassungssystems.

ECTS-Punkte errechnen sich aus dem Arbeitspensum, dem sogenannten „Workload“, den Studierende für eine Lehrveranstaltung aufwenden müssen. Der Workload ergibt sich dabei aus sämtlichen Lernaktivitäten der Studierenden, d.h. der Teilnahme an Lehrveranstaltungen, Praktika, Selbststudium, Prüfungsvorbereitung sowie Abschlussarbeiten und Abschlussprüfungen.

In Deutschland entspricht ein ECTS-Punkt 30 Lernstunden. Zum Vergleich: in Österreich, Irland, Italien und Malta lernen Studierende lediglich 25 Stunden für einen Punkt; in Großbritannien sind es sogar nur 20 Stunden.

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