Rezension Digital werden und menschlich bleiben
Das Buch „Future Skills in Medizin und Gesundheit“ gibt Tipps und zeigt Beispiele rund um die Anforderungen durch die digitale Transformation im Gesundheitswesen.
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Die Digitalisierung verändert die Arbeit von Ärzten, Führungskräften, Gründern – und zwar „zum Glück“, wie Prof. Dr. Martin C. Hirsch in seinem Vorwort betont. Denn das System, so wie es momentan ist, habe keine Zukunft. Hirsch stellt dabei den Menschen mit seinen bestehenden und neu zu erlernenden Fähigkeiten in den Mittelpunkt. Ohne den lernwilligen Menschen werde der Wandel nicht gelingen.
„Im Zentrum stehen die Skills, die uns Menschen zu Menschen machen, also Dinge wie Humor, Ehrlichkeit, Patientenorientierung, Veränderungsfähigkeit, Empathie und Respekt“, erläutert Hirsch. Alles andere sei notwendig, aber eben nachrangig. „Meine große Hoffnung ist, dass die Digitalisierung der Medizin es möglich macht, diese menschlichen Skills wieder ins Zentrum der Gesundheitsversorgung zu rücken“, so Hirsch.
Dieser zutiefst humanistische Ansatz setzt sich im Buch fort. In den drei Kapiteln
- Classic Skills,
- New Work Skills und
- Digital Skills
wird auf die Fähigkeiten auf persönlicher, sozialer und methodischer Ebene eingegangen.
Der Ansatzpunkt bei den „Classic Skills“ ist folgender: Je digitaler die Medizin wird, desto wichtiger werden klassische Werte, Fähigkeiten und Tugenden wie beispielsweise Intuition, Selbstreflexion und kulturelle Kompetenz.
Bei den „New Work Skills“ hingegen geht es um ein neu erworbenes Mindset – hierzu zählen Themen wie New Leadership, Achtsamkeit, Agilität, Kollaboration oder Sinnorientierung.
Auch bei den „Digital Skills“ geht es um neu erworbene Kompetenzen, die den durch die Digitalisierung veränderten oder neu entstandenen Berufsbildern entsprechen. Blockchain, Cloud Computing, Data Literacy oder Smart Hardware gehören zu diesem Themenkomplex.
„Es geht um einen Paradigmen- und Kulturwechsel – hin zu Technik und Humanitas“, umschreiben die Herausgeber Prof. Dr. David Matusiewicz und Prof. Dr. Jochen A. Werner ihr Anliegen. Gemeinsam mit ihren über 40 Autorinnen und Autoren haben sie ein umfassendes Werk abgeliefert, das nicht nur für den medizinischen Bereich lesenswert ist.
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