Forschungsprojekt InTraHealth Online-Plattform soll Versorgung für Transgender-Patienten verbessern

Autor Julia Mutzbauer

Frauen haben ein deutlich höheres Risiko an einem Herzinfarkt zu sterben, als Männer. Nicht, weil sie dafür anfälliger wären, sondern weil der Infarkt bei ihnen nicht oder zu spät diagnostiert wird. Auch in der Pharmazie werden geschlechtsspezifische Unterschiede meist ignoriert. Noch schlimmer trifft es Inter- und transgeschlechtliche Menschen. In Medizin und Pharmazie ist oft wenig über deren spezifische Bedürfnisse bekannt – da sie keinem eindeutigen Geschlecht zugeordnet werden können – bekannt, um eine bedarfsgerechte Gesundheitsversorgung zu gewährleisten. Ein Forschungsprojekt der Fachhochschule Dortmund soll das nun ändern.

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Im Projekt InTraHealth soll eine interaktive, webbasierte Selbstlernumgebung für Gesundheitsfachkräfte entwickelt werden, um durch Sensibilisierung Zugangsbarrieren abzubauen und die medizinische Versorgung für Transgender-Patienten zu verbessern
Im Projekt InTraHealth soll eine interaktive, webbasierte Selbstlernumgebung für Gesundheitsfachkräfte entwickelt werden, um durch Sensibilisierung Zugangsbarrieren abzubauen und die medizinische Versorgung für Transgender-Patienten zu verbessern
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Die Fachhochschule Dortmund hat deshalb unter Leitung von Prof. Dr. Gabriele Dennert ein Projekt ins Leben gerufen, in dem eine Online-Plattform zur Verbesserung der Versorung von Transgender-Patienten entwickelt werden soll. Für das Projekt InTraHealth soll die Versorgungssituation und -erfahrung von inter- und transgeschlechtlichen Personen analysiert werden.

Dazu soll in diesem Jahr im Mai eine bundesweite Online-Befragung starten. Vor diesem Hintergrund soll auch erhoben werden, welches Wissen Fachkräfte im Gesundheitswesen benötigen, um geschlechtssensibel versorgen zu können.

Dazu soll in Kooperation mit der Technischen Hochschule Köln und den Kliniken Köln eine interaktive, webbasierte Selbstlernumgebung für Gesundheitsfachkräfte entwickelt werden. Ziel des Projekts ist es durch Sensibilisierung von Gesundheitsfachkräften Zugangsbarrieren abzubauen und die medizinische Versorgung für Transgender-Patienten zu verbessern.

Das Projekt wird vom Bundesministerium für Gesundheit gefördert. Nach Abschluss des Projekts im Sommer 2022 soll die Plattform online frei zugänglich sein.

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