Schleswig-Holstein Trautes Heim, Training allein – digitale Physiotherapie in den eigenen vier Wänden

Von Chiara Maurer |

Der Weg von Zuhause bis zu der Praxis eines Physiotherapeuten gestaltet sich für Kranke und Verletzte oft schwierig, besonders wenn die Betroffenen nicht mobil sind und starke Schmerzen haben. Um erkrankten Personen zu helfen, hat die Techniker Krankenkasse (TK) gemeinsam mit dem Reha-Zentrum Mare Aktiv aus Kronshagen die App „Virtual Training“ ins Leben gerufen, die eine digitale Therapie von zu Hause aus ermöglicht.

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Patienten werden bei den Übungen zu Hause durch professionelle Videoanleitungen unterstützt
Patienten werden bei den Übungen zu Hause durch professionelle Videoanleitungen unterstützt
(© MARTA – stock.adobe.com)

Seit dem Start des Gemeinschaftsprojekts der Krankenkasse und des Reha-Zentrums im März 2021, nutzten bereits über 70 Patienten in Schleswig-Holstein das deutschlandweit einzigartige Angebot der digitalen Physiotherapie nach Schulter- oder Knie-Operationen. Die dadurch gesammelten Erfahrung hätten die Projektpartner ermutigt, das Angebot nun auch um die Behandlung von Rückenerkrankungen zu erweitern, so Sören Schmidt-Bodenstein, Leiter der TK-Landesvertretung Schleswig-Holstein.

Die Virtual Training-App ermöglicht eine hybride Physiotherapie. So finden die Präsenzbehandlungen zwar über einen längeren Zeitraum statt, die Patienten lernen jedoch auch, selbst zu ihrem Behandlungserfolg beizutragen. Nutzer können über die App auf ihren individuellen Trainingsplan zugreifen und zwischen den Terminen bei ihrem Therapeuten, zu Hause Übungen durchführen, die von professionellen Videoanleitungen begleitet werden. Das therapeutische Personal in der Praxis kann ergänzend direktes Feedback von den Patienten erhalten und wird darüber informiert, wenn ein Patient ein Training versäumt hat.

Zwar kann die Anwendung die Behandlung durch einen Physiotherapeuten nur ergänzen, gilt jedoch als patientenorientiert und erfolgversprechend, da sie die Patienten motiviert, eigenständig an ihrer Gesundheit zu arbeiten. Zudem erspart sie Betroffenen regelmäßige Fahrten zur Praxis. Das Pilotprojekt in Schleswig-Holstein befindet sich momentan noch in der Testphase, bei einem erfolgreichen Abschluss dieser, ist jedoch auch an eine deutschlandweite Einführung zu denken.

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