Definitionen Was ist ein Ringversuch?
Labore müssen sicherstellen, dass ihre Untersuchungsergebnisse korrekt sind und sie alle allgemein akzeptierten Qualitätsstandards einhalten. Regelmäßige Ringversuche leisten hierzu einen wichtigen Beitrag.

Der Ringversuch, auch Ringvergleich oder Laborleistungstest genannt, gehört in der chemischen Analytik zu den wichtigsten Mitteln der Qualitätskontrolle. Hierbei erhalten mehrere Labore eine identische Probe, die sie unter festgelegten Bedingungen analysieren müssen. Die Testergebnisse werden gesammelt und statistisch aufbereitet, um die Messgenauigkeit der Laboratorien bewerten zu können.
Wie werden Ringversuche bewertet?
Jedes Prüfverfahren weist eine bestimmte Genauigkeit auf, die sich aus der Richtigkeit und der Exaktheit der Messergebnisse ergibt. Aus der Gesamtheit der Resultate aller teilnehmenden Labore lassen sich Werte zur Leistungsbeurteilung ermitteln. Um Verzerrungen durch Ausreißer möglichst gering zu halten, wird über ein robustes statistisches Verfahren ein relevanter Schätzwert definiert. In jedem Labor weichen die Resultate in gewissem Maße von diesem Schätzwert ab. Anhand der Abweichung erfolgt die Leistungsbewertung des Labors für den jeweiligen Ringversuch.
Wer organisiert Ringversuche?
Organisiert und verwaltet werden die Ringvergleiche von einer zentralen Stelle aus. Diese kümmert sich um die Auswahl, die fachlich korrekte Beschreibung und die Organisation des jeweiligen Verfahrens, die Auswahl, die Vorbereitung und den Versand des Probenmaterials sowie die Anmeldung und Betreuung der teilnehmenden Labore. Ein besonderes Augenmerk liegt hierbei auf der Wahrung der Anonymität der Teilnehmer und der Neutralität und Objektivität der Auswertung. Ebenso wichtig ist die Gewährleistung einer fehlerfreien Datenübertragung, um eine korrekte statistische Bewertung der Ergebnisse und eine aussagekräftige Datenaufbereitung und -interpretation sicherzustellen.
Wer muss an Ringversuchen teilnehmen?
Akkreditierte Prüflaboratorien sind gemäß DIN EN ISO/IEC 17025 oder im Rahmen staatlicher Zulassungsverfahren zur regelmäßigen Teilnahme an Ringversuchen verpflichtet, um eine gleichbleibend hohe Qualität ihrer Ergebnisse zu gewährleisten und ihre Expertise nachzuweisen. Eine Beteiligung kann sich aber auch aus folgenden Gründen empfehlen:
- Fehlerhafte Testergebnisse können schwerwiegende Folgen haben und hohe Kosten verursachen.
- Über einen Ringversuch lässt sich die Kompetenz eines Labors sehr effektiv beurteilen.
- Die Teilnahme an einem Ringvergleich erhöht das Vertrauen in die Zuverlässigkeit der Testergebnisse.
Welche Vorteile bringt die Digitalisierung im Gesundheitswesen bei Ringversuchen?
Die Organisation von Ringversuchen verursacht einen hohen verwaltungstechnischen und logistischen Aufwand. Dieser war bisher von zahlreichen Medienbrüchen gekennzeichnet. Die Möglichkeit, das Ganze überwiegend online abzuwickeln, entlastet Behörden und Labore nicht nur von einem hohen analogen Mehraufwand, sondern senkt auch die Fehlerhäufigkeit bei der Übermittlung von Teilnehmerdaten und Ergebnissen. Dadurch steigt die Qualität bei der Durchführung von Ringversuchen.
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