Strahlentherapie Wie präzises Tumortracking neue Perspektiven erschließt
Von
Dipl.-Inf. Claus Promberger
Lesedauer: 6 min
Eine neue Technologie für die Strahlentherapie kombiniert Thermaloberflächen- und Röntgentracking mit moderner Software. Dies ermöglicht Ärztinnen und Ärzten, Tumore selbst dann millimetergenau zu bestrahlen, wenn sie sich bewegen – beispielsweise im Falle von Lungenkrebs.
PD Dr. med. Carolin Senger verantwortet als Oberärztin der Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie der Charité - Universitätsmedizin Berlin die Behandlung der Patientinnen mit Mammakarzinom. Bei dieser profitieren sie und ihr Team davon, dass der DIBH-Workflow Körperkontur und Atmung mithilfe einer Thermaloberflächen-Kameratechnologie exakt überwacht.
Krebs zählt nach wie vor zu den häufigsten Todesursachen. Allein in Deutschland sterben laut Statistischem Bundesamt jährlich über 200.000 Menschen daran – 45.000 davon an Lungenkrebs, der damit als eine der tödlichsten Krebsarten gilt. Das liegt mitunter daran, dass die Erkrankung oft lange Zeit symptomfrei verläuft und erst in fortgeschrittenem Stadium erkannt wird, da Lungenzellen keine Schmerzrezeptoren aufweisen.
Neben operativen Maßnahmen und Systemtherapie, zu der die Chemo- und Immuntherapie gehören, spielt vor allem die Strahlentherapie eine entscheidende Rolle bei der Behandlung von Lungenkrebs. Bei dieser Therapieform werden der Tumor oder einzelne Metastasen gezielt ionisierender Strahlung oder Teilchenstrahlung ausgesetzt, um das Erbgut der Krebszellen zu schädigen und ihr Wachstum zu verhindern. Gerade in Kombination mit immuntherapeutischen Maßnahmen lässt sich der Heilungsprozess so erheblich verbessern.
Eine zentrale Herausforderung dabei: Die zellschädigende Wirkung der Strahlung ist nicht spezifisch und schädigt auch gesunde Zellen. Dies kann für Patient:innen mit ungewollten Nebenwirkungen verbunden sein, im Falle der Lunge etwa mit Kurzatmigkeit. Um dies zu vermeiden und Tumore dennoch effektiv zu bekämpfen, erfordert Strahlentherapie ein hohes Maß an Präzision. Doch Tumore, die sich etwa in der Lunge befinden, bewegen sich beim Atmen mit. Auch Patient:innen bewegen sich während der Behandlung eventuell leicht. Um trotzdem alle veränderten Zellen zu erfassen, wird bei der Behandlung ein kleiner Sicherheitssaum um den Tumor mitbestrahlt.
Die Fehlstrahlung lässt sich nur reduzieren, indem der Tumor präzise verortet und der Behandlungsstrahl zielgenau ausgerichtet wird. Das Medizintechnik-Unternehmen Brainlab hat eine Technologie entwickelt, die verschiedene Tracking-Methoden kombiniert und so eine submillimetergenaue Bestrahlung ermöglicht. Das raum- und röntgenbasierte Überwachungssystem „ExacTrac Dynamic“ besteht aus einer Trackingkameraeinheit, zwei stereoskopischen Röntgenröhren, dazugehörigen Detektoren sowie einem Steuercomputer inklusive Software. Es lässt sich in Ergänzung zu den Bestrahlungsgeräten verschiedener Hersteller installieren.
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Stand vom 30.10.2020
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