OMMAX-Studie Zwischen politischem Willen und gesellschaftlicher Akzeptanz

Von Chiara Maurer Lesedauer: 2 min |

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Die Digitalisierung und ihre Potenziale zeigen sich anhand der gesamten „Customer Journey“, wie eine OMMAX-Studie zeigt. Dabei werden sie an einigen Stellen intensiver genutzt als an anderen.

Die Digitalisierung iim Gesundheitswesen hat zahlreiche Facetten, doch einige werden nicht ausreichend genutzt.
Die Digitalisierung iim Gesundheitswesen hat zahlreiche Facetten, doch einige werden nicht ausreichend genutzt.
(© Neustockimages – Getty Images Signature via Canva.com)

Online-Terminbuchungen beim Arzt, Patientenaufnahme, Gesundheits-Apps – die Digitalisierung im Gesundheitswesen hat viele Facetten. Und die werden genutzt, wie eine Studie von OMMAX jetzt zeigt. Allerdings in unterschiedlichem Ausmaß.

Während einige Technologien offenbar bereits zum Alltag von Arzt und Patienten gehören, werden andere Lösungen nur selten genutzt oder gar angeboten.

Grundlage der Studie ist eine Online-Befragung von mehr als 1.000 Patienten im Alter zwischen 15 und 99 Jahren in Deutschland. Darin wurde der Digitalisierungsgrad entlang der gesamten sogenannten Patient Journey, also von der Suche einer passenden Praxis, über die Aufnahme und Entlassung von Patienten, bis über den Arztbesuch hinaus untersucht.

Dabei zeigte sich: Immerhin rund 30 Prozent der Patienten nutzen Online-Kanäle zur Praxissuche. Ungefähr ein Viertel der Befragten vertraut bei der Entscheidungsfindung außerdem auf Informationen aus Online-Reviews, Informationen auf der Website der Praxis und Social-Media-Profilen.

Wesentlich weniger nachgefragt ist bisher die digitale Terminbuchung; in 45 Prozent der Fälle werden Arzttermine per Telefon vereinbart. Online-Terminbuchungen reihen sich dahinter auf Platz zwei ein: 21 Prozent nutzen dieses Angebot. Dabei ist Doctolib mit weitem Abstand das verbreitetste Tool zur Online-Buchung. 47 Prozent der Buchungen aus der Studie wurden über dieses Tool abgewickelt. Rund 18 vereinbarten ihren Termin direkt über die Website der Praxis, und Samedi wurde von 13 Prozent genutzt, gefolgt von Doctena und Jameda.

Ein Schritt der Patient Journey, der mittlerweile fast durchgehend digital erfolgt ist die Erinnerung an den Arzttermin. Nur noch selten erfolgt diese per Telefon. In der Studie ließen sich 38 Prozent der Patienten per E-Mail an ihren Termin erinnern und 22 Prozent nutzten SMS. Nur 16 Prozent wurden telefonisch erinnert und 12 Prozent per WhatsApp-Benachrichtigungen.

Deutlich analoger läuft dabei die Patientenaufnahme. Fast 80 Prozent der Befragten durchlaufen einen manuellen Aufnahmeprozess und können ihre Daten nicht bereits im Vorfeld eines Termins digital teilen, um Zeit zu sparen.

Über die eigentliche Patient Journey hinaus untersuchte die Studie auch, welche digitale Mittel der Gesundheitspflege und -vorsorge Patienten außerdem nutzen. Dabei zeigte sich, dass besonders Gesundheits-Apps sich weitestgehender Akzeptanz erfreuen. Dabei sind mit 26 Prozent vor allem Apps der Krankenkassen beliebt, gefolgt von Fitness-Apps (18 Prozent), Apps zur Dokumentation von Gesundheitsdaten und Ernährungs-Apps mit jeweils über 16 Prozent und Apps zur Selbstdiagnose ein (10 Prozent). Nur 12 Prozent der Studienteilnehmer nutzten keine derartige App.

Dr. Anja Konhäuser, Partner bei OMMAX, bewertet die Ergebnisse der Studie: „Die Studie zeigt, dass politische Entscheidungsträger, Lobbygruppen und andere Bedenkenträger die Entwicklung unnötig ausbremsen. Denn mit nahezu 80 Prozent der Befragten ist die überwiegende Mehrheit der Patienten bereit, Gesundheitsdaten digital zu speichern. Zudem erachten knapp 75 Prozent der Studienteilnehmer Online-Booking-Tools als vertrauenswürdig. Offenbar ist die gesellschaftliche Akzeptanz der Digitalisierung viel weiter gediehen als der politische Wille.“

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