Telematikinfrastruktur Das Konzept für die TI 2.0 liegt vor

Von Nicola Hauptmann Lesedauer: 2 min

Anbieter zum Thema

Die Telematikinfrastruktur 2.0 rückt näher: Das von der Gematik beauftragte Konsortium hat das Feinkonzept sowie weitere Bausteine für die künftige Architektur vorgelegt. Zentral ist dabei der Zero-Trust-Ansatz.

Im Konzept für die TI 2.0 wurde eine Zero-Trust-Architektur für die rund 200.000 Leistungserbringer und 80 Millionen Versicherten entworfen, die den besonderen Anforderungen an Datensouveränität im Gesundheitswesen genügt.
Im Konzept für die TI 2.0 wurde eine Zero-Trust-Architektur für die rund 200.000 Leistungserbringer und 80 Millionen Versicherten entworfen, die den besonderen Anforderungen an Datensouveränität im Gesundheitswesen genügt.
(© RareStock – stock.adobe.com)

Die jetzige Telematikinfrastruktur 1.0 wird als geschlossenes Netzwerk mit dezentraler Datenverarbeitung betrieben. Fachdienste sind über Virtual Private Networks (VPN) angebunden; Sicherheitsfunktionen wie Identitäten, Verschlüsselung und Signaturen über stationäre Konnektoren umgesetzt. Das Netzwerk gilt als sicher, es ist als vertrauenswürdig eingestuft – zukunftsweisend ist es nicht. Auch abgesehen von den Schwierigkeiten bei Tausch und Laufzeitverlängerung der Konnektoren genügt die Architektur nicht mehr den Anforderungen an Verfügbarkeit, Skalierbarkeit, Mobilität und Nutzerfreundlichkeit.

Die Gematik hat daher im vergangenen Jahr ein Industrie- und Forschungskonsortium mit der Konzepterstellung für die Telematikinfrastruktur 2.0 beauftragt. Das Konsortium, bestehend aus Unternehmen der Bundesdruckerei Gruppe (genua GmbH als Konsortialführer, Bundesdruckerei GmbH und D-Trust GmbH), CompuGroup Medical Deutschland AG und dem Fraunhofer Institut für Angewandte und Integrierte Sicherheit AISEC, hat jetzt die Ergebnisse vorgestellt.

Insgesamt wurden vier Bausteine umgesetzt:

  • ein Feinkonzept über 160 Seiten mit Architekturvorschlag,
  • ein „Proof of Concept“,
  • ein 30-seitiger Stufenplan zur schrittweisen Migration,
  • sowie ein Demonstrator zur Darstellung der Zero-Trust-Architektur aus Nutzersicht.

Zero-Trust-Architektur für den Gesundheitssektor

Als grundlegende Anforderung wurde dabei ein Zero-Trust-Ansatz umgesetzt. Über eine dynamische Überprüfung von aktuellen Informationen zu Nutzer, Gerät und Kontext der Anfrage soll die neue Zero-Trust-Architektur den Datenschutz auch bei Zugriffen über das offene Internet und über private Endgeräte gewährleisten. Zudem wurden, „so weit wie möglich anerkannte offene Standards“ genutzt.

Der Zero Trust-Ansatz ist eine zentrale strategische Zukunftsinvestition in die Grundarchitektur der Telematikinfrastruktur und wird zugleich das Herzstück einer künftigen TI 2.0 sein.

Holm Diening, Chief Security Officer der Gematik

Die Wirkung des Zero-Trust-Ansatzes werde sich schrittweise in den kommenden Jahren entfalten, so Holm weiter.

Anders als bei Zero-Trust-Architekturen für Unternehmen waren beim Konzept für die TI 2.0 auch die hohen Ansprüche an die Datensouveränität und den Schutz der personenbezogenen Daten zu berücksichtigen, dies wird als besondere Herausforderung genannt. Parallel wird auf die Anwendbarkeit des Konzepts auf andere Bereiche mit vergleichbaren Anforderungen an Datenschutz und Privacy verwiesen.

Die weitere Ausarbeitung und die Vertiefung des Konzepts sollte in Zusammenarbeit mit Stakeholdern aus Industrie und den Krankenhäusern sowie mit dem BSI und BfDI erfolgen, heißt es im abschließenden Ausblick des Konzeptpapiers.

(ID:49686830)

Jetzt Newsletter abonnieren

Wöchentlich die wichtigsten Infos zur Digitalisierung im Gesundheitswesen

Mit Klick auf „Newsletter abonnieren“ erkläre ich mich mit der Verarbeitung und Nutzung meiner Daten gemäß Einwilligungserklärung (bitte aufklappen für Details) einverstanden und akzeptiere die Nutzungsbedingungen. Weitere Informationen finde ich in unserer Datenschutzerklärung.

Aufklappen für Details zu Ihrer Einwilligung