Definitionen Was sind Konnektoren bei der Telematikinfrastruktur?

Autor / Redakteur: Laimingas / Manfred Klein

Ein Konnektor ist wesentlicher Bestandteil der Telematikinfrastruktur im Gesundheitswesen. Er ähnelt von der Technik her einem DSL-Router, bietet aber ein deutlich höheres Sicherheitsniveau, da er mit einem virtuellen privaten Netzwerk arbeitet.

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Der Konnektor ermöglicht auch aus dem Home Office den sicheren Zugriff auf die Telematikinfrastruktur
Der Konnektor ermöglicht auch aus dem Home Office den sicheren Zugriff auf die Telematikinfrastruktur
(© aga7ta – Fotolia)

Die Telematikinfrastruktur (TI) dient dazu, alle Beteiligten und Verantwortlichen im Gesundheitswesen zu vernetzen. Dazu zählen zum Beispiel Ärzte, Zahnärzte und Psychotherapeuten, Krankenhäuser, Krankenkassen und Apotheken. Hintergrund für den Aufbau der TI ist eine schnellere und einfachere Verfügbarkeit von medizinischen Daten und Informationen, die für die Behandlung von Patienten und ihren Beschwerden erforderlich sind.

Konnektoren in der Telematikinfrastruktur

Die TI besteht derzeit aus den vier Komponenten Konnektor, eHealth-Kartenterminal, VPN sowie einem sicheren Netz der Kassenärztlichen Vereinigungen. Den Konnektoren kommt dabei die Aufgabe zu, den Zugang zur TI zu ermöglichen. Dafür muss er von der gematik (Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte) zugelassen sein und über eine Zertifizierung des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) verfügen.

Mit den Konnektoren wird ein Virtual Private Network (VPN) zur Telematikinfrastruktur aufgebaut, mit dem eine vom Internet abgeschirmte Kommunikation unter Zuhilfenahme moderner Verschlüsselungstechnologien möglich ist. Er ist sowohl mit den stationären Kartenterminals in der Arztpraxis als auch mit dem Praxisverwaltungssystem (PVS) der einzelnen Computer via Netzwerk verbunden. Damit eine Verbindung zum Konnektor für den Import von Versichertendaten auf der elektronischen Gesundheitskarte hergestellt werden kann, muss das PVS entsprechend angepasst werden. Im Anschluss kann der Konnektor PVS und Telematikinfrastruktur miteinander verbinden.

Management der Versichertenstammdaten

In den Konnektor integriert ist ein Modul für das Management der Versichertenstammdaten. Diese Anwendung ermöglicht es den behandelnden Ärzten, Zahnmedizinern und Psychotherapeuten, online und in Echtzeit eine automatische Überprüfung der Daten auf ihre Aktualität und auf ein gültiges Versicherungsverhältnis vorzunehmen. Der Gesetzgeber hat diesen Online-Abgleich verpflichtend vorgeschrieben.

Weiterhin dienen Konnektoren Sicherheitsaspekten, etwa bei der Verschlüsselung und Signatur von vertraulichen medizinischen Dokumenten. Da er personenbezogene Daten überträgt, gelten besondere Anforderungen an die Security. Es wird empfohlen, den Konnektor innerhalb einer Praxis zutrittsgeschützt aufzustellen. Stand 2019 gibt es vier Modelle, die das Zulassungsverfahren der gematik durchlaufen und bestanden sowie das Zertifikat des BSI erhalten haben.

Geeignet für eine parallele Installation und Installation in Reihe

Im sogenannten Reihenbetrieb arbeiten alle Komponenten der Telematikinfrastruktur im selben lokalen Network (LAN) und greifen über den Konnektor auf die TI zu. Der Parallelbetrieb ist für Praxen gedacht, die bereits vorher ein größeres LAN eingerichtet hatten, zum Beispiel für die Verbindung zu Home-Office-Arbeitsplätzen. Hier ermöglicht der Konnektor, die TI mit ihren Diensten zu erreichen. Alle anderen Komponenten werden hingegen über einen gewöhnlichen Router mit dem Internet verbunden.

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