Datenmanagement im Gesundheitswesen Die Notwendigkeit einer Speicherinfrastruktur

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Praktisch jede Branche ist von der anhaltenden Datenflut betroffen, doch nirgends hat diese Entwicklung mehr Auswirkungen als auf das Gesundheitswesen. Aufgrund einer Kombination verschiedener Faktoren nimmt die Nutzung und Abhängigkeit von Daten im Gesundheitswesen sogar exponentiell zu. Welche Konsequenzen sich daraus ergeben, schildert unser Autor.

Nicht nur die Menge der zu speichernden Datern im Gesundheitswesen wächst expoententiell, auch die Zeiträume in den die Daten verfügbar bleiben müssen, steigen überproportional an. Die Probleme, die sich daraus ergeben, gleichen denen in den Öffentlichen Verwaltungen
Nicht nur die Menge der zu speichernden Datern im Gesundheitswesen wächst expoententiell, auch die Zeiträume in den die Daten verfügbar bleiben müssen, steigen überproportional an. Die Probleme, die sich daraus ergeben, gleichen denen in den Öffentlichen Verwaltungen
(© yingyaipumi – stock.adobe.com)

Der Aufstieg des Internet of Things (IoT) erweist sich dabei als einer der größten Treiber. Heute wie nie zuvor werden vernetzte Geräte zur Erfassung von Patientendaten eingesetzt werden, um verbesserte Diagnosen, spezialisierte Behandlungen und proaktive Pflege zu ermöglichen.

Und das ist erst der Anfang: Fortgeschrittene Formen der medizinischen Versorgung werden immer wichtiger und größere Dateitypen gehören mittlerweile zur Norm. Ein Bericht der Analysten von IDC aus dem Jahr 2018 prognostiziert, dass das zu erhebende Datenvolumen im Gesundheitswesen schneller wachsen wird als in jedem anderen Sektor. Die gesamte Datenmenge des Gesundheitswesens soll bis 2025 eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 36 Prozent aufweisen. Im Vergleich dazu werden die Bereiche Fertigung, Finanzdienstleistungen sowie Medien und Unterhaltung voraussichtlich um 30 Prozent , 26 beziehungsweise 25 Prozent wachsen.

Vor diesem Hintergrund wird klar, dass die Erfassung, Speicherung und Verwaltung von Daten für die Zukunft der Branche von zentraler Bedeutung sein werden. Aber welche Probleme ergeben sich daraus und wie können Gesundheitsorganisationen sicherstellen, dass ihre Daten effizient und kostengünstig gespeichert werden?

100 Jahre Daten

Neben den enormen Datenmengen werden Gesundheitsorganisationen in den nächsten Jahren auf eine Reihe weiterer Heraus­forderungen stoßen. Erstens wird sich die Zeitspanne, in der Patientendaten aufbewahrt werden müssen stetig verlängern. Die Menschen leben heute länger als je zuvor, was dazu führt, dass Patientendaten immer länger gespeichert werden müssen. Gemäß § 10 Abs. 3 der (Muster-) Berufsordnung für die in Deutschland tätigen Ärztinnen und Ärzte – MBO-Ä – müssen Patientenakten nach Abschluss der Behandlung für mindestens zehn Jahre aufbewahrt werden.

Im Falle von Röntgenaufnahmen beträgt diese Frist nach § 28. Abs. 3 RÖV sogar dreißig Jahre. Auch die Krankenhausverordnung KHSVO verlangt eine Mindestarchivierung von 30 Jahren nach Entlassung, beziehungsweise 20 Jahren, wenn der Patient im Krankenhaus verstorben ist. Das bedeutet, dass Daten, die heute erstellt werden, möglicherweise bis zu 100 Jahre oder länger aufbewahrt werden müssen.

Zweitens bedeutet die Geschwindigkeit der technologischen Entwicklung, dass diese Daten auch mehrfach über ihre Lebensdauer hinweg zwischen Formaten migriert werden müssen – was sowohl arbeitsintensiv als auch teuer ist.

Die Technologie der Datenspeicherung und die Prioritäten von Unternehmen werden sich stetig weiterentwickeln, während die Daten selbst typischerweise aus verschiedenen Quellen stammen werden. Das sorgt dafür, dass Gesundheitsorganisationen bei der Aufbewahrung und Bereitstellung von Daten mit enormer Komplexität konfrontiert werden, während steigende Datenmengen die Kosten in die Höhe treiben.

Medizinische Unternehmen müssen daher sicherstellen, dass ihre Speicherinfrastruktur die höchstmögliche Skalierbarkeit, Flexibilität und Portabilität bietet – vor allem, wenn die Datenmengen so groß werden, dass allein die Migration von Daten von einem Format oder Anbieter zum anderen erhebliche Investitionen erfordern kann.

Gesundheitsdienstleister müssen ihre langfristigen Datenanforderungen berücksichtigen, um sowohl finanziell und operativ die beste Lösung zu finden und auf zukünftige Veränderungen schnell reagieren zu können.

Datenspeicherung: Es ist Zeit für ein Check-Up

Moderne Gesundheitsorganisationen benötigen Speicherlösungen der nächsten Generation, die sich flexibel, skalierbar und kostengünstig mit verschiedenen Systemen verbinden lassen, um sicherzustellen, dass ihre Infrastrukturen zukunftssicher sind.

Hier macht die Objektspeicherung den entscheidenden Unterschied. Modulare Objektspeicherplattformen bieten die nahtlose Skalierbarkeit, die in der heutigen datengesteuerten Welt erforderlich ist. Sie ermöglichen es Gesundheitsorganisationen, Hunderte von Petabyte unstrukturierter Daten aufzunehmen, indem sie Nodes hinzufügen, wann immer zusätzliche Kapazität benötigt wird.

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Unternehmen können klein anfangen und bei Bedarf über lokale oder private Cloud-Infrastrukturen wachsen, ohne den alltäglichen Betrieb zu beeinträchtigen oder dramatische Kostensteigerungen zu erleiden, die zum Beispiel beim Zugriff auf Daten aus der Public Cloud entstehen können.

Diese Funktionen werden für die Gesundheitsorganisationen in den kommenden Jahren von entscheidender Bedeutung sein, um mit den wachsenden Datenmengen aus PET-Scans, MRTs und Röntgenaufnahmen umzugehen und gleichzeitig kosteneffizient zu arbeiten.

Die Objektspeicherung spielt auch eine Schlüsselrolle bei der Langzeitarchivierung von Daten durch benutzerdefiniertes Metadaten-Tagging. Während die traditionelle Blockspeicherung nur sehr eingeschränkt über Metadatenfunktionen verfügt, ermöglicht die Objektspeicherung den Benutzern, umfangreiche Metadaten-Tags hinzuzufügen, was die Organisation, Identifizierung und den Abruf von Daten erheblich vereinfacht.

Diese Metadaten strukturieren bisher unstrukturierte Daten, was es für medizinisches Fachpersonal einfacher und zeiteffizienter macht, die gesammelten Informationen zu verwalten, zu suchen und zu teilen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt für das stark regulierte Gesundheitswesen ist das Thema Datenschutz. Objektspeichersysteme sind so konzipiert, dass sie, bei gleichbleibender Kosteneffizienz, eine höhere Datenresilienz und -redundanz bieten als herkömmliche Block- und Filespeicher. Die Verschlüsselung stellt sicher, dass die Daten immer geschützt sind, wodurch das Risiko eines Datenverlustes minimiert wird. So ist gewährleistet, dass Vorschriften bezüglich Datensicherheit und der Speicherung von Patientendaten eingehalten werden können.

Noch ein Aspekt, den Gesundheitsinstitutionen bei der Wahl eines Speichersystems beachten sollten, ist die Kompatibilität mit dem Amazon Simple Storage Service (S3) API. S3-kompatibler Speicher hat sich schnell zum De-facto-Standard für Public und Private Cloud-Angebote entwickelt, da er die heute erforderlichen geringen Latenzzeiten und hohe Bandbreite bietet und für erhebliche Kosteneinsparungen sorgen kann.

Der Einsatz einer S3-kompatiblen Objektspeicherlösung wird daher die Interoperabilität und Zukunftssicherheit von Gesundheitsdienstleistern im Zuge der Weiterentwicklung von Speichertechnologien und Speicheranforderungen erhöhen.

Den Trends bei der Datenspeicherung zu folgen ist eindeutig keine leichte Aufgabe – insbesondere im Gesundheitswesen, wo die Datenrevolution in vollem Gange ist. Da das Datenvolumen weiterhin ansteigt, benötigen Gesundheitsorganisationen eine Speicherplattform, die Skalierbarkeit, Portabilität und Kosteneffizienz in den Mittelpunkt stellt.

Ein Whitepaper, das sich mit der Datenproblematik im Gesundheitswesen befasst, finden Sie hier.

Der Autor Sascha Uhl ist Key Sales Engineer bei Cloudian
Der Autor Sascha Uhl ist Key Sales Engineer bei Cloudian
(© Cloudian)

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