142. Hauptversammlung Marburger Bund fordert Vernetzung der Rettungskette

Von Nicola Hauptmann Lesedauer: 2 min |

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Vernetzen, nicht ersetzen: Der Marburger Bund spricht sich klar für die Unterstützung der Rettungsdienste durch Telemedizin und Vertragsarztpraxen aus; Notärzte seien aber nicht zu ersetzen.

Die Vernetzung der Rettungskette muss kommen – Notärzte müssen bleiben: „Jeder Patient hat gerade im akuten Notfall das Recht auf eine ärztliche Versorgung“, so das Statement des Marburger Bundes in der Hauptversammlung.
Die Vernetzung der Rettungskette muss kommen – Notärzte müssen bleiben: „Jeder Patient hat gerade im akuten Notfall das Recht auf eine ärztliche Versorgung“, so das Statement des Marburger Bundes in der Hauptversammlung.
(© benjaminnolte – stock.adobe.com)

Die 142. Hauptversammlung des Marburger Bundes hat sich zur Reform der Notfall- und Akutversorgung positioniert: „Vorrangige Reformziele müssen die optimale Vernetzung aller Strukturen der Rettungskette und die Vermeidung von unnötigem personellen Einsatz sein.“ Die Delegierten begrüßten demnach die Reformvorschläge der Regierungskommission, die telenotärztliche Unterstützung und telefonische Ersteinschätzung in der Notfallversorgung auszubauen. Zur Entlastung der Notaufnahmen sollten auch Vertragsarztpraxen in die Rettungsdienstkette integriert werden, die Notfalltermine während der Praxiszeiten wahrnehmen können – in Fällen, bei denen die Ressourcen des Krankenhauses (sehr wahrscheinlich) nicht benötigt werden.

Abgelehnt werden jedoch Pläne, notärztliche Kräfte durch Rettungssanitäter:innen zu ersetzen – zum einen, weil es auch in diesem Bereich einen Fachkräftemangel gibt; zum anderen befanden die Vertreter der angestellten Ärzte, dass der Notarzt nicht ersetzt werden kann, weder durch bereits existierende noch durch neue akademische Berufe. Daher wird auch die Einführung eines neuen akademischen Heilberufes (Master Advanced Care Paramedic, BA Paramedic mit fünfjährigem Studium) mit eigenständiger Ausübung der Heilkunde nicht befürwortet. Gerade im akuten Notfall habe jeder Patient das Recht auf eine ärztliche Versorgung.

Vernetzte Versorgung und Bürokratieabbau

Weitere Diskussionspunkte waren der Bürokratieabbau und die Krankenhausreform. Der Bund warnte vor einer Verzögerung der Reform, die Krankenhäuser benötigten Planungssicherheit. Auch die Schließung von Krankenhäusern sei kein Nullsummenspiel, da die Patientinnen und Patienten an anderer Stellezu versorgen seien. Diese Versorgung müsse durch ein Netz einander ergänzender Krankenhäuser gewährleistet werden, in dem die Grundversorger den Kern der integrierten und sektorübergreifenden Versorgung bilden.

In Bezug auf die notwendige Entbürokratisierung bleibe der Entwurf weit hinter den Erwartungen zurück, kritisiert der Marburger Bund. Das betrifft vor allem die aufwändigen Qualitätssicherungsprogramme, die in keinem Verhältnis mehr zum potenziellen Nutzen stünden, sowie den Umstand, dass die gleichen Datensätze immer wieder an unterschiedliche Stellen zu übermitteln seien. Stattdessen sollten die Verantwortlichen im Bundesgesundheitsministerium, im G-BA und in den weiteren Einrichtungen die unterschiedlichen Struktur- und Qualitätsprüfungen in Krankenhäusern systematisch zu einem Prüfsystem zusammenführen.

Diese und weitere Punkte wurden in einem Positionspapier zusammengefasst:

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