Krankenhausreform Nachsorge und moderne Technik sollen verknüpft werden

Von Johannes Kapfer Lesedauer: 2 min

Der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) hat eine Umfrage in Auftrag gegeben. Die Resultate sind eindeutig. Die befragte Bevölkerung wünscht sich von einer Krankenhausreform, dass eine stärkere Verzahnung zwischen Nachsorge und moderner Medizintechnik stattfindet.

Eine Umfrage der BVMed hat ergeben, dass insbesondere die Versorgung mit moderner Medizintechnik in deutschen Krankenhäusern und Kliniken noch ausbaufähig ist.
Eine Umfrage der BVMed hat ergeben, dass insbesondere die Versorgung mit moderner Medizintechnik in deutschen Krankenhäusern und Kliniken noch ausbaufähig ist.
(© BVMed)

„Medizinprodukte sind unentbehrlich für die Versorgung der Patientinnen und Patienten im Krankenhaus. Gerade die Behandlung von komplexen Erkrankungen erfordert die Verwendung von hochwertigen Medizinprodukten. Medizinprodukte werden von den Krankenhäusern über die Betriebskosten finanziert, die von den Krankenversicherungen getragen werden.“ So steht es wörtlich in einem aktuellen Positionspapier des Bundesverbandes Medizintechnologie (BVMed) zur bevorstehenden Krankenhausreform. Die Reform, die als eine der Herzensangelegenheiten von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach gilt und einen festen Platz in den Koalitionsvereinbarungen der Ampel-Regierung innehat, soll noch vor der Sommerpause in einen Gesetzesentwurf münden.

Als Grundprämisse dient hierbei die Aussage Lauterbachs, dass es als gesetzt gelte, dass ohne Reform viele Krankenhäuser ungesteuert Insolvenz anmelden müssen und mit der Reform wieder eine Perspektive erhalten. Im Nachgang an die „Bund-Länder-Arbeitsgruppe für die Krankenhausreform“, die am ersten Juni in Berlin stattfand, sagte Lauterbach, dass man einen Durchbruch erzielt habe, die Entbürokratisierung voranzubringen und man den Patienten im Gegensatz zu den ökonomischen Interessen erneut in der Vordergrund rücken möchte.

Umfrage zeigt klare Trends auf

Um genau dort, also bei den Wünschen und Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten, anzusetzen, hat der BVMed beim Meinungsforschungsunternehmen Civey eine Online-Umfrage in Auftrag gegeben. Bei der Umfrage wurden 2.500 Personen nach ihren Vorstellungen und Erwartungen bezüglich der bevorstehenden Krankenhausreform befragt.

Dabei stellte sich heraus, dass eine deutliche Mehrheit der Befragten sich für allgemein bessere medizinische Versorgung ausspricht. Doch auch bei der (ambulanten) Nachsorge und insbesondere deren tiefgreifender Verzahnung mit den primären Behandlungsmethoden zeigt sich – so das Ergebnis der Studie – Handlungsbedarf.

Etwas weniger stark nachgefragt (von etwa einem Viertel der Befragten) war hingegen die Digitalisierung von medizinischen Abläufen in Krankenhäusern und Kliniken. Das mag unter Umständen daran liegen, dass vielerorts die Digitalisierung noch derart in den Kinderschuhen steckt, dass sich die Bürgerinnen und Bürger der Vorteile einer komplett digitalen Patient-Journey – von der Aufnahme über die Behandlung bis hin zur Entlassung und der Nachsorge – noch gar nicht vollumfänglich bewusst sind.

Bei der Ausstattung mit modernen Medizinprodukten stellen die Befragten den Krankenhäusern und Kliniken kein allzu positives Zeugnis aus. Beinahe die Hälfte der Umfrageteilnehmer gibt in in diesem Zusammenhang an, sich bessere und modernere Produkte zu wünschen. Dieser Teilaspekt der Umfrage dürfte Wasser auf den Mühlen des BVMed sein, da dieser als einer der größten Interessensvertreter der medizinischen Branche in Deutschland gilt. Der Branche eilt weltweit der Ruf voraus, besonders zuverlässig und mit Medizinprodukten „Made in Germany“ führend beim Setzen von neuen Behandlungsstandards zu sein. Die bevorstehende Krankenhausreform bietet daher die einmalige Chance, dass diese Reputation positiven Einfluss auf die Gesundheitsversorgung in Deutschland nimmt und trotzdem für alle erschwinglich gestaltet wird.

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