Definitionen Was ist FHIR?
FHIR ist die Bezeichnung für einen Kommunikationsstandard im Gesundheitswesen. Er stammt von HL7 und kombiniert verschiedene vorherige Normen, um eine bestmögliche Interoperabilität zu gewährleisten. Er kommt vor allen in Krankenhäusern zum Einsatz.

FHIR beschreibt einen Kommunikationsstandard im Gesundheitswesen, der primär in Krankenhäusern zum Einsatz kommt. Mit der Einführung der elektronischen Patientenaktie wird er aber auch für die weiteren Bereiche des Sektors wichtiger. Die Abkürzung steht für „Fast Healthcare Interoperability Resources“ bzw. „schnell zusammenarbeitende Ressourcen im Gesundheitswesen“. Der Informationsaustausch soll mittels FHIR folglich so effizient wie möglich passieren. So erklärt sich auch das Wortspiel bei der Bezeichnung: Ausgesprochen wird die Abkürzung wie das englische Wort „Fire“ („Feuer“), weil sich die Kommunikationsdaten ähnlich schnell verbreiten.
FHIR stammt von HL7 ab
FHIR basiert auf HL7-Standards. Diese Abkürzung steht für „Healtcare Level 7“ („Gesundheitswesen Ebene 7“). Dabei handelt es sich einerseits um die Bezeichnung für die in 35 Ländern zusammenarbeitenden Organisationen, die Standards für den Gesundheitsbereich festlegen. Anderseits ist HL7 aber auch der erste Teil der Namen dieser Normen. Die 7 ist mit an Bord, da Schicht 7 des ISO/OSI-Referenzmodells genutzt wird. Dies klingt kompliziert, bedeutet aber nur, dass die Kommunikation auf der Ebene der Anwendungen passiert. Die Programme sprechen direkt miteinander. Es gibt keine Vermittler, die Daten weiterleiten würden.
Im Bereich der HL7-Standards werden Dateiformate und Elemente als „Ressourcen“ bezeichnet. Es geht darum, für sie passende Schnittstellen anzubieten. Hierfür wurden bislang die beiden folgenden Standards entwickelt:
- HL7 v2.x: Austausch in Krankenhäusern zwischen den Fachabteilungen
- HL7 v3.x: XML basierter Nachrichtenaustausch im gesamten Gesundheitswesen
Für Version 3 hat HL7 zudem eine eigene Sprache entwickelt, die CDA („Clinical Document Architecture“ bzw. „klinische Dokumenten-Architektur“) heißt. Dokumente wie Arztbriefe werden dabei Eins zu Eins in digitaler Form abgebildet. Sie können in elektronische Patientenakten eingefügt werden, müssen es aber nicht. Rezepte können auf diese Weise beispielsweise an Apotheken übermittelt werden, ohne, dass weitere Daten preiszugeben wären.
FHIR führt die einzelnen Bausteine zusammen
HL7 v2 und HL7 v3 verfügen deutlich erkennbar über eine unterschiedliche Ausrichtung. Aber schon im Krankenhaus ist es sinnvoll, die Standards zusammenzuführen. Als Beispiel: Patienten benötigen eine spezielle Behandlung und werden deshalb an eine Spezialklinik überwiesen. Idealerweise können dieser alle zentralen Dokumente zugestellt werden, die anschließend zwischen den beteiligten Fachabteilungen zu teilen sind. Hierfür ist ein weiterer Standard notwendig, der sie zusammenführt. Und eben dieser ist FHIR, der zudem auch alle gängigen Webstandards über Schnittstellen berücksichtigt.
(ID:48527058)