Künstliche Intelligenz im Gesundheitswesen KI erleichtert den Arbeitsalltag – Datenpflege jedoch kritisch

Von Dipl.-Ing. (FH) Hendrik Härter Lesedauer: 2 min

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Künstliche Intelligenz kann den Arbeitsalltag der Beschäftigten im Gesundheitswesen erleichtern. Das ist das Ergebnis einer qualitativen Befragung von Gesundheitsfachkräften. Doch es gibt auch Kritik.

Überlastete Pflegekräfte im Gesundheitswesen: Helfen kann künstliche Intelligenz.
Überlastete Pflegekräfte im Gesundheitswesen: Helfen kann künstliche Intelligenz.
(Bild: Tung Nguyen / Pixabay)

Künstliche Intelligenz im Gesundheitswesen bietet viele Möglichkeiten, Ärzte und Pflegepersonal zu entlasten. Bundesgesundheitsminister Lauterbach sieht aber auch Gefahren durch mögliche Fehldiagnosen. Auf der anderen Seite bietet KI die Chance, Beschäftigte im Gesundheitswesen zu entlasten und gleichzeitig die Patientenversorgung zu verbessern. Vor allem mit Blick auf die ständige Überlastung des Personals und den Fachkräftemangel.

Allerdings fordern die Beschäftigten im Gesundheitswesen technische und organisatorische Veränderungen im stationären und ambulanten Arbeitsalltag. KI-Anwendungen könnten dazu beitragen, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und die Zufriedenheit der Beschäftigten zu erhöhen, heißt es im Weißbuch „KI für Gesundheitsfachkräfte. Chancen und Herausforderungen medizinischer und pflegerischer Anwendungen“. Das Whitepaper wurde von der Plattform Lernende Systeme herausgegeben.

Chancen für KI im Gesundheitswesen

Für das Whitepaper haben die Experten in einem mehrstufigen qualitativen Verfahren Gesundheitsfachkräfte zu den Chancen, Herausforderungen und notwendigen Voraussetzungen eines KI-Einsatzes im Gesundheitswesen befragt und auf dieser Basis Empfehlungen für eine erfolgreiche KI-Einführung formuliert.

Die Mehrheit der Befragten steht KI aufgeschlossen gegenüber. Sie verbinden mit KI die Hoffnung, mehr Zeit für die Patienten zu haben. So kann KI das Gesundheitspersonal von zeitaufwändigen Routinetätigkeiten entlasten, etwa durch die Automatisierung von Verwaltungsprozessen und Dokumentationsaufgaben.

Die Patientenversorgung kann vor allem durch KI-Anwendungen in der Radiologie verbessert werden. Weitere Anwendungsbeispiele sind die Unterstützung bei Diagnose- und Therapieentscheidungen, intelligente Gehhilfen für Reha-Patienten oder Vorhersagen zur möglichen Abstoßung von Nierentransplantaten.

Datenpflege wird kritisch gesehen

Die befragten Gesundheitsfachkräfte nennen vor allem mangelnde KI-Kompetenzen, fehlende digitale Infrastrukturen im stationären und ambulanten Bereich sowie den schwierigen Zugang zu qualitativ hochwertigen Daten als Probleme.

Sie fordern einfach zu bedienende Systeme und entsprechende Qualifizierungsmöglichkeiten für das Personal, die auch Fragen des Datenschutzes und des kritischen Umgangs mit KI-Systemen adressieren.

Kritisch sehen die Befragten eine mögliche Verdichtung ihrer Arbeit: Die Datenpflege dürfe nicht zu einer Mehrbelastung des Personals führen und die durch den Einsatz von KI frei werdenden zeitlichen und personellen Ressourcen müssten im Sinne der Patientinnen und Patienten sowie der Fachkräfte genutzt werden.

Dieser Artikel erschien zuerst in unserem Partnerportal ELEKTRONIKPRAXIS.

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