Bayerisches Forschungszentrum Pflege Digital Digitale Unterstützung im Pflegebereich
Im Zuge der Digitalisierung des Gesundheitswesens muss auch beim Pflegebereich eruiert werden, inwieweit digitale Lösungen eingesetzt werden können. Das Bayerische Forschungszentrum Pflege Digital forscht und berät zu digitalen Unterstützungsmöglichkeiten, vorwiegend im häuslichen Pflegesetting älterer Menschen.

Das Bayerische Forschungszentrum Pflege Digital (BZPD) mit Sitz in Kempten im Allgäu hat es sich zur Aufgabe gemacht, herauszufinden, welche Zukunftsfragen und Problemstellungen der pflegerischen Versorgung im digitalen Wandel, die im häuslichen Umfeld, im ambulanten und im stationären Sektor zu bewältigen sind. „Aktuell findet der Löwenanteil der pflegerischen Versorgung in der eigenen Häuslichkeit statt und dieser Trend wird sich in den nächsten Jahren noch weiter verstärken“, mutmaßt Alexander Karl, Geschäftlicher Leiter des BZPD. „Die Digitalisierung kann in diesem Kontext maßgeblich zur Entlastung beitragen und die Pflege qualitativ steigern ─ im häuslichen wie im stationären Sektor.“
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DVPMG
Die Pflegesituation im Krankenhaus muss besser werden
Fokusfelder
Die Forschungsarbeit des BZPD teilt sich in folgende Fokusfelder:
Digitale Ökonomie: Hier geht es um die ökonomischen Aspekte und welche Hindernisse einer Etablierung digitaler Lösungen im Weg stehen. Ebenfalls Inhalt dieses Forschungsfeldes sind die Fragen, welche Akteure im Pflegebereich überhaupt von digitalen Lösungen profitieren können und welche Geschäftsmodelle und Produktstrategien dafür in Betracht kommen.
Häusliche Bedarfe: Der Großteil der Pflegebedürftigen wird in Deutschland daheim versorgt. Die Unterstützungsbedarfe der Pflegenden sollen ausgewertet und typische Pflegesituationen identifiziert werden. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, entsprechende assistierende Lösungen und Technologien weiterzuentwickeln.
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Pflegedokumentation
Chancen der Digitalisierung bleiben in der Pflege noch ungenutzt
Kommunikation und Koordination: Häufig sind mehrere Personen mit der Pflege eines Menschen beschäftigt. Dazu zählen professionell Pflegende, pflegende Angehörige, ehrenamtlich Engagierte oder auch Freunde und Nachbarn. Um sich untereinander abzustimmen, benötigt es eine gute Kommunikation. Wie können digitale Plattformen und Applikationen für mobile Endgeräte diesen koordinativen Bedarf decken?
Kommunale Infrastruktur: Durch die älter werdende Gesellschaft kommt auf die Kommunen mehr Verantwortung zu, eine bedarfsgerechtere, Sozialplanung und Quartiersarbeit besser zu integrieren, wohnortnahe Beratungs- und Unterstützungsstrukturen auf- und auszubauen sowie engere Kooperationen pflegerelevanter Akteure, innovative Wohnkonzepte und ein breites sozialpflegerisches Leistungsspektrum zu schaffen. Hier gibt es bereits zahlreiche Modellprojekte. In diesem Fokusfeld sollen die Rahmenbedingungen und digitale Strategien analysiert werden. Miteinbezogen werden regionale Unterschiede und soziale Ungleichheit.
Mensch-Technik-Interaktion: Im Fokus dieses Forschungsfeldes stehen digitale Geräte und die Anforderungen an die Benutzeroberfläche, Programmführung und Gebrauchstauglichkeit für die Menschen mit pflegerischem Hilfebedarf in der Häuslichkeit. Berücksichtigt wird auch die digitale Kompetenz der jeweiligen Nutzergruppe und wie man diese fördern kann.
Professionelle Pflege: Die Digitalisierung stellt neue Anforderungen an professionelle Pflegende. Wie wirken sich diese Veränderungen auf die Handlungspraxis aus? Wie können professionelle Pflegekräfte durch Lösungen der digitalen Transformation sinnvoll und effektiv unterstützt werden?
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