Medizinische Register Fieber-App mit Innovationspreis ausgezeichnet
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Medizinische Register bieten dem Medizinsektor detaillierte Informationen über die Häufigkeit von Krankheitsbildern und wie diese jeweils am effizientesten behandelt werden können. Drei Vorreiter der Branche wurden nun mit einem neu geschaffenen Preis ausgezeichnet.

Neben klinischen Studien gibt es – so sind sich Expertinnen und Experten des Gesundheitsministeriums sicher – kaum ein wichtigeres Instrument bei der Erforschung und Evaluierung neuartiger Therapien und auch bereits etablierter Behandlungsmethoden als die Verwendung von medizinischen Registern. Es gibt beinahe für jede Erkrankung ein entsprechendes Register, das von Ärztinnen und Ärzten mit anonymisierten Patientendaten angereichert wird. Alle in Deutschland registrierten medizinischen Register können kostenfrei genutzt werden. Zukünftig soll eine europaweite Vernetzung der Register angestrebt werden.
Im Rahmen der Registertage der Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung (TMF) wurde in diesem Jahr zum ersten Mal ein Preis an Vorreiter der „Register-Branche“ verliehen. Gestiftet wurde der Preis, der insgesamt mit 5.000 Euro dotiert ist, von der ]init[ AG für digitale Kommunikation, die sich vornehmlich mit der Digitalisierung im gesellschaftlichen Kontext befasst. Folgende drei Projekte wurden prämiert.
3. Platz: Das AKTIN-Notaufnahmeregister
Hierbei handelt es sich um ein Register, welches automatisiert ausgeleitete klinische Routinedaten in Notaufnahmen unter Verwendung von Interoperabilitätsstandards nutzt. Den Preis inklusive der 1.000 Euro Preisgeld nahmen Ronny Otto und Jonas Bienzeisler stellvertretend für das Aktionsbündnis zur Verbesserung der Kommunikations- und Informationstechnologie in Intensiv- und Notfallmedizin (AKTIN e. V.) entgegen. Das Register stellt die Daten für die Darstellung der Belastung der Notaufnahmen anhand der Verweildauer der Patientinnen und Patienten im Pandemieradar des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) bereit. Das Monitoring der Be- und Überlastung der Notfallversorgung kann mit dieser innovativen Methode als ein wesentlicher Bestandteil der Versorgungssteuerung und -planung genutzt werden.
2. Platz: Das BeoNet-Halle
Das Register des Beobachtungspraxen-Netzwerks Halle (BeoNet-Halle) der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg schafft eine Datengrundlage zur klinischen und epidemiologischen Forschung mit ambulanten Versorgungsdaten und wurde mit dem zweiten Platz, der zusätzlich mit 1.500 Euro dotiert ist, ausgezeichnet. Über das Register sind unterschiedliche Praxisverwaltungssysteme angebunden. Das ermöglicht eine effiziente Datenverknüpfung und sammelt Versorgungsdaten, die langfristig zur Verbesserung der ambulanten Versorgung und der Forschung beitragen. Der Preis wurde von den beiden Medizinern Konstantin Moser und Felix Bauch in Empfang genommen.
1. Platz: Das FieberApp Register der Universität Witten/Herdecke
Die beiden Professoren. Dr. Ekkehart Jenetzky und Dr. med. David Martin von der Universität Witten/Herdecke wurden für das „FieberApp Register“ mit dem ersten Platz des Innovationspreises Medizinische Register 2023 ausgezeichnet und können sich über eine Finanzspritze von 2500 Euro freuen. Das Projekt vereinfacht – unter Verwendung einer selbstentwickelten App – die Selbstdokumentation der familiären Behandlungspraxis bei Fieber und vermittelt Eltern von betroffenen Kindern aktuelles und medizinisch belastbares Leitlinienwissen. Dadurch werden pseudonyme, interaktive, flexible und naturalistische Daten erhoben. Die FieberApp vereint ein medizinisches Register mit moderner Technologie und bietet kosteneffektiv einen Mehrwert für Wissenschaft, Eltern sowie medizinisches Fachpersonal.
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