Künstliche Intelligenz in der Medizin Sprechstunde bei Dr. KI

Von Chiara Maurer Lesedauer: 4 min

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Spätestens, seit ChatGPT der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde, ist klar: Künstliche Intelligenz ist auf dem Vormarsch. Und sie macht auch vor dem Gesundheitswesen nicht Halt. Wir haben eine KI gefragt, wie sie im Gesundheitswesen genutzt werden kann.

Die Einsatzmöglichkeiten Künstlicher Intelligenz im Gesundheitswesen sind sehr vielseitig
Die Einsatzmöglichkeiten Künstlicher Intelligenz im Gesundheitswesen sind sehr vielseitig
(© pixelshot – Getty Images via Canva.com)

Die Digitalisierung im Gesundheitswesen gewinnt immer mehr an Bedeutung – das haben nicht nur die Pandemie und der Fachkräftemangel deutlich gemacht. Die individuelle Versorgung von Patienten und effiziente Prozesse sind entscheidende Faktoren in der Medizin, die durch digitalisierte Vorgänge maßgeblich positiv beeinflusst werden können. Die Telematikinfrastruktur (TI), die elektronische Patientenakte (ePA) und das eRezept bilden dabei nur einen Bruchteil des Potenzials ab, das die Digitalisierung mit sich bringt.

Mehr als ePA und Co.

Auch der Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) im Gesundheitswesen ist nicht mehr reine Zukunftsmusik. Schon heute machen Anwendungen wie ChatGPT greifbar, was Systeme alles können. Warum also nicht auch in der Medizin? Und wer könnte auf diese Frage schon besser antworten als die KI selbst?

Darum haben wir ChatGPT gefragt, wie Künstliche Intelligenz in der Medizin genutzt werden kann und haben folgende Antwort erhalten:

„Künstliche Intelligenz (KI) hat in den letzten Jahren viele Fortschritte in der medizinischen Forschung und Praxis gemacht und wird immer häufiger eingesetzt. Hier sind einige Beispiele, wie KI in der Medizin genutzt werden kann:

  • Diagnose von Krankheiten: KI kann helfen, Krankheiten zu diagnostizieren, indem sie Muster in großen Datensätzen erkennt und interpretiert. Zum Beispiel kann KI bei der Erkennung von Brustkrebs, Lungenkrebs und anderen Krebsarten helfen.
  • Personalisierte Behandlung: KI kann verwendet werden, um Patientenprofile zu erstellen, die Informationen über ihre genetischen Marker, ihre Krankheitsgeschichte und ihre medizinischen Aufzeichnungen enthalten. Diese Daten können dann genutzt werden, um personalisierte Behandlungen zu empfehlen.
  • Überwachung von Patienten: KI kann Patienten überwachen und Ärzten helfen, Veränderungen im Zustand der Patienten zu erkennen, bevor sie zu Problemen führen. Zum Beispiel können KI-basierte Systeme verwendet werden, um frühzeitig Anzeichen von Sepsis oder anderen lebensbedrohlichen Zuständen zu erkennen.
  • Robotergestützte Chirurgie: KI-basierte Roboter können von Chirurgen ferngesteuert werden, um präzisere Operationen durchzuführen. Die Technologie kann bei der Entfernung von Tumoren, Herzoperationen und anderen Eingriffen eingesetzt werden.
  • Medikamentenentwicklung: KI kann bei der Identifizierung neuer Arzneimittel helfen, indem es Muster in genetischen Daten und medizinischen Aufzeichnungen erkennt.

Insgesamt kann KI in der Medizin dazu beitragen, Diagnose- und Behandlungsprozesse zu verbessern und das Leben von Patienten zu retten. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass die Verwendung von KI in der Medizin sorgfältig geprüft und reguliert werden muss, um sicherzustellen, dass sie ethisch und verantwortungsvoll eingesetzt wird.“

Zwar kann die Anwendung keine Quellen für die im Text verwendeten Informationen nennen, jedoch zeigt die eigene Recherche, dass die genannten Anwendungen durchaus im Bereich des Möglichkeiten liegen oder bereits genutzt werden.

KI-Systeme im Einsatz

Am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) findet derzeit ein KI-Pilotprojekt zur Überwachung von Patienten statt. Anhand von digitalen Daten eines Patienten soll die KI dabei ermitteln, ob ein Risiko für eine Verschlechterung des Zustands eines Patienten besteht.

Dafür werden sogenannte „weiche“ Daten, also Informationen, die sich nicht in Zahlen fassen lassen, wie Symptome, Diagnosen oder Medikation, aus dem Fließtext der Patientenakte eines Patienten extrahiert und in strukturierte Informationen umgewandelt. Zusammen mit grundsätzlich geordneten Daten wie Laborwerten kann die KI dann die Risiko-Wahrscheinlichkeit verschiedener Szenarien wie einer Sepsis oder eines Nierenversagens berechnen.

Das UKSH arbeitet außerdem mit der Technischen Fakultät der Christian-Albrecht-Universität sowie den Firmen Vater Solution, Medical Imaging Electronics und Kiel Scientific daran, robotergestützte Chirurgie, Augmented Reality und Künstliche Intelligenz zu verbinden. Ziel ist es, Ärzten bei der Operation von Tumoren zusätzliche Informationen bereitzustellen, und durch präoperative Aufnahmen auffällige Areale im Live-OP-Bild auf einem Monitor sichtbar zu machen. Das soll dabei helfen, zuvor erkannte tumorpositive Lymphknoten im OP-Gebiet leichter wiederzufinden.

Das Forscherteam von Salesforce Research hat eine KI mit dem Namen ProGen entwickelt, die Protein-Strukturen wie Sätze lesen und funktionsfähige Proteinsequenzen generieren kann. Dabei fanden die Forscher heraus, dass 73 Prozent der von ProGen erzeugten synthetischen Proteine antibakteriell wirksam sind, verglichen mit 59 Prozent der in der Studie verwendeten natürlichen Proteine.

Die KI kann zudem zur Bekämpfung von rheumatoider Arthritis und Multipler Sklerose eingesetzt werden.

Keine Bürokratie mit KI

Die von der KI aufgezeigten Anwendungsbereiche sind bereits jetzt sehr vielseitig – dabei hat sie nicht mal berücksichtigt, welches Potenzial KI bei organisatorischen Vorgängen in Praxen und Krankenhäusern hat. So verbringen Mediziner rund zwei Stunden am Tag damit, Patientendaten zusammenzufassen und Arztbriefe, Entlassungsformulare und ähnliches zu formulieren. Auch hier kann die KI Abhilfe schaffen.

Sie fasst Notizen von bildgebenden Verfahren, von Laborwerten und andere ärztliche Anmerkungen strukturiert und in verständlicher Sprache zusammen und gibt den Medizinern so die Möglichkeit, mehr Zeit in die Behandlung und Untersuchung von Patienten zu investieren.

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Bevor KI vollumfänglich in den Krankenhaus- und Praxisalltag Einzug nehmen kann, gilt es jedoch, noch zahlreiche (datenschutz-) rechtliche und ethische Fragestellungen zu klären.

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