Patientenzentrierte Versorgung Virtuelles Krankenhaus im Fokus des Fachkongresses eHealth.NRW

Von Nicola Hauptmann

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Beim Fachkongress eHealth.NRW wurden vor allem zwei Projekte diskutiert: der Krankenhausplan 2022 und das Virtuelle Krankenhaus NRW. Beide könnten auch für andere Bundesländer interessant sein.

Fachkongress eHealth.NRW: Digitalisierung und Vernetzung sind Grundpfeiler für eine patientenzentrierte Versorgung
Fachkongress eHealth.NRW: Digitalisierung und Vernetzung sind Grundpfeiler für eine patientenzentrierte Versorgung
(© ZTG GmbH)

Der diesjährige Fachkongress eHealth.NRW fand am 6. September 2022 in der FernUniversität Hagen statt. Über 100 registrierte Teilnehmer waren der Einladung der ZTG Zentrum für Telematik und Telemedizin GmbH und des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen gefolgt.

Fachkongress eHealth.NRW
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Ein Schwerpunktthema des Kongresses war der Krankenhausplan 2022 zur Neuausrichtung der Krankenhausstruktur in Nordrhein-Westfalen: Durch Spezialisierung und Leistungskonzentration soll die Versorgungsqualität insbesondere im ländlichen Raum verbessert und der Zugang zu Fachexpertise unabhängig vom Wohnort erleichtert werden. Die Maxime des Krankenhausplans 2022 „Die Strukturen müssen für die Menschen da sein, nicht die Menschen für die Strukturen“ griff auch Günter van Aalst, Aufsichtsratsvorsitzender der ZTG GmbH in seiner Eröffnungsrede zum Kongress auf: „Gefordert für die Gesundheitsversorgung der Zukunft sind Digitalisierung, Telemedizin und Vernetzung der medizinischen Professionen. Dabei müssen die Strukturen der Zusammenarbeit den Versorgungsalltag erleichtern und qualitätsorientierte ortsnahe Versorgung ermöglichen.“

Lars Ehm, Gruppenleiter im Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, stellte in seinem anschließenden Impulsvortrag ein neues Zielbild für eine zeitgemäße Versorgung vor. Eine wichtige Rolle dabei sollten neue digitale Anwendungen wie das eRezept, die elektronische Patientenakte, die Videosprechstunde, der Telenotarzt oder das Virtuelle Krankenhaus NRW spielen.

In der anschließenden Podiumsdiskussion besprachen die Teilnehmenden, wie Prävention, Gesundheits- und Digitalkompetenz gefördert werden können und diskutierten auch die Pläne der Bundesregierung zu Gesundheitskiosken und Telemedizinzentren. Die Digitalisierung solle aus Sicht der Bürgerinnen und Bürger gedacht werden und mehr Zeit für Patientinnen und Patienten ermöglichen, so Ralf Schmallenbach, Dezernatsleitung des Oberbergischen Kreises.

Der Veranstaltungsblock am Nachmittag war dem zweiten Hauptthema des Kongresses gewidmet – dem Virtuellen Krankenhaus NRW, kurz: VKh.NRW. Die unabhängige und kostenfreie Plattform für Telekonsile wurde 2020 auf Initiative des NRW-Gesundheitsministeriums ins Leben gerufen. Träger ist die Virtuelles Krankenhaus NRW gGmbH, eine hundertprozentige Tochter des Landes Nordrhein-Westfalen. Zu Beginn der Corona-Pandemie wurden Telekonsile des VKh.NRW zunächst für die Behandlung schwer an COVID-19 erkrankter Patienten genutzt. Inzwischen kommen sie auch bei Indikationen wie „therapierefraktäre Herzinsuffizienz“ und „resektabler Lebertumor“ zum Einsatz, ebenso bei seltenen Erkrankungen.

Einen Einblick in die aktuelle Arbeit des VKh.NRW gab die zweite Diskussionsrunde des Kongresses. Nadja Pecquet, Geschäftsführerin der Virtuelles Krankenhaus Nordrhein-Westfalen gGmbH sprach auch über die weitere Zielsetzung: „Mit der kostenfrei nutzbaren elektronischen Fallakte, unseren Services sowie einem Netzwerk aus Expertinnen und Experten können wir dazu beitragen, regionale Versorgungslücken bedarfsgerecht zu schließen und eine wohnortnahe Behandlung auch bei besonders komplexen, schweren und seltenen Erkrankungen zu unterstützen.“

Alle Akteure des Gesundheitswesens und auch die Kommunen müssten miteinander kooperieren und digitale Versorgungswege unterstützen, resümierte ZTG-Geschäftsführer Rainer Beckers: „Das Initiieren einer telemedizinischen Plattform ist dafür von großer Bedeutung. Wenn der Bund die Rahmenbedingungen schafft, können wir das Ziel der digitalen Gesundheitsversorgung realisieren.“

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