Definition Was sind multiresistente Keime und was charakterisiert sie?

Von Casablanca Lesedauer: 2 min |

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Multiresistente Keime, alternativ auch multiresistente Erreger (kurz: MRE), charakterisiert ihre Unempfindlichkeit gegenüber Antibiotika – weshalb sie zu einer erheblichen Gefahr für die Gesundheit avancieren. Das bekannteste Beispiel ist MRSA.

Multiresistente Keime: Wenn Bakterien sich stark vermehren – und nicht mehr mit Antibiotika behandelbar sind.
Multiresistente Keime: Wenn Bakterien sich stark vermehren – und nicht mehr mit Antibiotika behandelbar sind.
(Bild: aga7ta – stock.adobe.com)

Antibiotika sind, getreu ihrer Bezeichnung, eigentlich konkrete Mittel zur Bekämpfung von Erregern und Bakterien. Einige dieser Bakterien entwickelten aber eine erhebliche Resistenz und Resilienz gegenüber den üblichen Medikamenten, folglich lassen sie sich nicht mehr mit gängigen Antibiotika behandeln.

Gängige Beispiel für multiresistente Keime sind:

  • MRSA (Methicillin-resistente Staphylococcus aureus),
  • VRE (Vancomycin-resistente Enterokokken),
  • sowie MRGN (multiresistente gramnegative Stäbchen).

Hinsichtlich der Entwicklung solcher Keime ist zu berücksichtigen, dass diese in der Lage sind sich selbst sehr schnell zu vermehren. Dabei kann es zu einer Eigenveränderung des Erbguts kommen: Die Bakterien verändern ihre eigene Struktur so, dass sie fortan gegenüber gängigen Behandlungen mit Antibiotika resistent sind - auf diese also nicht mehr reagieren. Das kann auf einzelne oder eine Vielzahl der verbreiteten Antibiotika zutreffen. Sofern eine Widerstandsfähigkeit gegenüber mehreren Antibiotika besteht, bezeichnet man das im Fachjargon als „Multiresistenz“.

Risikofakten und Auswirkungen

Multiresistente Keime sind nicht weniger oder stärker gefährlich als andere Bakterien. Generell sind zudem nicht alle Bakterien pauschal schlecht - viele davon sind, in korrektem Verhältnis zueinander, auch maßgeblich an wichtigen gesundheitlichen Funktionen beteiligt. Ein Beispiel hierfür ist der menschliche Darm, der von unzähligen Bakterien besiedelt wird, die die Darmflora im Gleichgewicht halten. Eine gesundheitliche Gefahr und gängige Symptome treten erst dann auf, wenn das Bakteriengleichgewicht gestört ist.

Weitverbreitet sind multiresistente Keime in gesundheitlich-medizinischen Einrichtungen wie Krankenhäusern oder Pflegeheimen. Ein Aufenthalt dort ist folglich auch ein omnipräsenter Risikofaktor. Abseits davon gibt es noch eine Reihe weiterer Risikofaktoren, so beispielsweise erfolgte Antibiotikatherapien innerhalb des letzten halben Jahres, da diese generell zu einem Bakterienungleichgewicht führen. Außerdem sind in den Körper eingeführte Fremdkörper ein Risiko - zum Beispiel medizinisch notwendige Katheter. Schlecht verheilende Wunden können ebenfalls eine Infektion begünstigen.

Die größte Gefahr stellen multirestente Keime für Menschen mit einem bereits geschwächten Immun- und Abwehrsystem dar. Das gilt insbesondere für pflegebedürftige beziehungsweise ältere Menschen.

Schutz vor multiresistenten Keimen

Allgemeine Hygieneregeln bieten bereits einen hohen Schutz. Hygieneartikel sollten außerdem niemals zwischen mehreren Personen geteilt werden. Innerhalb von medizinischen Einrichtungen werden bei MRE-Patienten besondere Schutzvorkehrungen getroffen, um die Keime innerhalb der Einrichtung nicht weiterzuverbreiten - beispielsweise über Schutzanzüge und Mund- sowie Nasenbedeckungen. Die MRE-Keime sterben zudem, wie auch viele andere Bakterien, ab einer Temperatur jenseits der 60 Grad ab.

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