Interview Nutzung von Gesundheitsdaten soll einfacher werden

Das Gespräch führte Julia Engelke Lesedauer: 1 min

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Es ist viel passiert in der deutschen Gesundheitsbranche: Der Europäische Rat hat im März die Änderungen der Medical Device Regulation (MDR) beschlossen. Außerdem hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach die Digitalisierungsstrategie Gesundheit vorgestellt. Im Interview mit Devicemed beantwortet Hans-Peter Bursig vom ZVEI die wichtigsten Fragen.

„Das Forschungsdatenzentrum bietet für alle interessierten Kreise eine zentrale Anlaufstelle für die Nutzung von Gesundheitsdaten mit klaren Regeln für den Zugang zu Daten“, Hans-Peter Bursig, Geschäftsführer Fachverband „Elektromedizinische Technik“ im ZVEI.
„Das Forschungsdatenzentrum bietet für alle interessierten Kreise eine zentrale Anlaufstelle für die Nutzung von Gesundheitsdaten mit klaren Regeln für den Zugang zu Daten“, Hans-Peter Bursig, Geschäftsführer Fachverband „Elektromedizinische Technik“ im ZVEI.
(Bild: ZVEI/Devicemed)

Herr Bursig, die MDR-Übergangsfristen wurden angepasst: Eine Atempause für die Medtech-Hersteller oder werden die Probleme nur aufgeschoben?

Bursig: Die Verlängerung der Fristen bedeutet für Hersteller von Bestandsprodukten der MDD, die nach der MDR neu bewertet werden sollen, eine wertvolle Atempause. Viele andere Probleme bei der Anwendung der MDR bestehen allerdings weiter. Die Konformitätsbewertung neu entwickelter Medizinprodukte nach MDR dauert weiter viel zu lange, weil die Kapazität der benannten Stellen nicht ausreicht.

Wie bewerten Sie die von Minister Lauterbach vorgestellte Digitalisierungsstrategie Gesundheit?

Bursig: Es ist positiv, dass die Nutzung von Gesundheitsdaten in Deutschland endlich einfacher werden soll. Die vorgestellte Strategie hilft, dabei die vielen einzelnen Schritte, die dafür notwendig sind, gut miteinander zu koordinieren. Jetzt kommt es darauf an, wie die Strategie umgesetzt wird.

Welche Vorteile bietet ein Forschungsdatenzentrum (FDZ) für die deutsche Gesundheitswirtschaft?

Bursig: Forschungsdatenzentrum bietet für alle interessierten Kreise eine zentrale Anlaufstelle für die Nutzung von Gesundheitsdaten mit klaren Regeln für den Zugang zu Daten. Die Möglichkeit, Daten zu nutzen, wird vom Zweck abhängen und nicht mehr von der Art des Antragstellers. Das ist vor allem für die Industrie von Vorteil, die den größten Teil der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in der Gesundheitswirtschaft erbringt. Allerdings wird das FDZ nur bestimmte Daten enthalten. Es muss vorher also geprüft werden, ob die Daten im FDZ auch Antworten auf die jeweilige Fragestellung liefern können.

Der Gesprächspartner

Hans-Peter Bursig ist Geschäftsführer des Fachverbands „Elektromedizinische Technik“ im ZVEI – Zentralverband der Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V.

www.zvei.org

Dieser Artikel erschien ursprünglich bei unserem Schwesterportal Devicemed.

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