Extended Reality Operieren lernen via Videospiel

Von Johannes Kapfer Lesedauer: 2 min

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Das Zusammenspiel von Robotik und Chirurgie galt bis vor einigen Jahrzehnten noch als Science-Fiction – heute ist es Teil des medizinischen Alltags. Die Schweizer AO Foundation realisiert nun in Kooperation mit Brainlab die Errichtung von Extended Reality Centern für die immersive chirurgische Ausbildung.

Brainlab und die AO Foundation wollen Chirurginnen und Chirurgen zukünftig mit Videospielelementen auf bevorstehende Operationen vorbereiten und dafür Extended Reality Center ins Leben rufen
Brainlab und die AO Foundation wollen Chirurginnen und Chirurgen zukünftig mit Videospielelementen auf bevorstehende Operationen vorbereiten und dafür Extended Reality Center ins Leben rufen
(© Gorodenkoff - stock.adobe.com)

Videospiele haben schon seit längerem das Stigma des juvenilen Zeitvertreibs abgelegt. Studien zufolge verbessert das regelmäßige Spielen von Videospielen nicht nur das logische Denken – auch eine Steigerung des Leistungsvermögens, der Teamfähigkeit und der sogenannten Hand-Auge-Koordination ist dadurch messbar.

Das börsennotierte Münchener Medizintechnikunternehmen Brainlab hat in Kooperation mit der AO Foundation das Beste aus der Welt der Medizintechnik mit dem der Videospielwelt verknüpft und so die Grundlage für eine immersive medizinische Aus- und Weiterbildung geschaffen. Die besagte Videospieltechnik soll es Chirurginnen und Chirurgen unter sehr realitätsnahen Bedingungen ermöglichen, hochkomplexe Eingriffe aus der Wirbelsäulenchirurgie – risikolos und in beliebiger Anzahl – zu proben und neue Operationsmethodiken „live“ zu erlernen.

Die Möglichkeiten der bildgesteuerten und roboterassistierten Chirurgie

Für gewöhnlich erfordern deratige Eingriffe – neben höchster Konzentration – einen gewissen chirurgischen Workflow, bei dem sich Operationsteams komplett aufeinander verlassen können müssen und teilweise jahrelang „trainieren müssen“. Durch den Einsatz von bildgesteuerter und roboterassistierter Chirurgie können einerseits die Operationsdauer und demnach die Belastung der Patientinnen und Patienten auf ein Minimum reduziert werden und andererseits menschliche Fehlerquellen beinahe ausgeschlossen werden.

Ein weiteres medizinisches Anwendungsfeld für diese Technologie sind die sogenannten Mixed Reality Viewers. Bei diesen handelt es sich um Datenbrillen, die die operierenden Ärzte in Echtzeit mit Patientendaten sowie hochauflösenden Befundbildern versorgen und ebenfalls die Interaktion mit digitalen Patientenmodellen (sogenannten Digitalen Zwillingen) erlauben. Dadurch kann im Vorfeld einer Operation diese solange geprobt werden, bis sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit gelingt. Insbesondere im Rahmen der Mund-, Kiefer-, und Gesichtschirurgie sowie der Wirbelsäulen- und Trauma-Ausbildung sehen die Expertinnen und Experten von Brainlab und der AO Foundation weitreichende Einsatzmöglichkeiten und enormes Entwicklungspotential.

Auf lange Sicht sollen laut Stefan Vilsmeier, Gründer und CEO von Brainlab, Extended Reality Center für die immersive chirurgische Ausbildung entstehen, die die Welt der Chirurgie – wie im Videospiel – ins nächste Level befördern.

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