Definition Was ist das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV)?
Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) bezeichnet eine Erkrankung der oberen und unteren Atemwege, wobei Mitteleuropäer insbesondere in den Wintermonaten stärker davon betroffen sind. Impfstoffe gegenüber RSV existieren aktuell nicht.

Unter Kleinkindern und Säuglingen gilt RSV als die häufigste Erkrankung der Atemwege. Diese sind aufgrund des im jungen Alter noch schwächeren Immunsystems auch besonders gefährdet, während die Erkrankung bei Erwachsenen normalerweise relativ harmlos verläuft. Neben Kindern gehören auch Menschen mit einer Immunschwäche oder vergleichbaren Vorerkrankungen zur Risikogruppe.
Die Symptome variieren je nach Ausprägung. Denkbar sind klassische Erkältungssymptome, beispielsweise das vermehrte Auftreten von Schnupfen, Husten und mitunter noch leichtem Fieber. In einer stärkeren Ausprägung und allen voran bei Kindern und Säuglingen sind schwere Krankheitsverläufe denkbar, die beispielsweise eine Bronchitis, Lungenentzündung oder mehrere zeitgleich stattfindende Entzündungen innerhalb der oberen und unteren Atemwege umfassen. In seltenen Fällen kann RSV bei Kindern und Säuglingen zum Tod führen. Ebenso kann die Erkrankung, vor allem bei Erwachsenen, auch unbemerkt und damit asymptomatisch verlaufen.
Prognose und Verlauf
Schnupfen und Husten leiten eine Erkrankung mit RSV normalerweise ein, nach bis zu drei Tagen können die unteren Atemwege ebenso betroffen sein. Speziell Kinder fühlen sich geschwächt, auch mehrfaches Übergeben oder höheres Fieber sind denkbar. In schlimmen Fällen kann die Sauerstoffsättigung negativ beeinträchtigt sein. Bei einer schweren Ausprägung, erneut allen voran bei Kindern, sind unbedingt ein Arzt oder ein Krankenhaus aufzusuchen.
Erwachsene heilen RSV normalerweise relativ schnell aus und empfinden eine Infektion mit RSV eher als „Winterschnupfen“. Menschen mit einem intakten Immunsystem können die Viren für rund acht Tage verbreiten. Das ist typischerweise auch der Zeitraum, in dem Erwachsene, wenn überhaupt, Symptome empfinden. Ein leicht geschwächtes Gefühl, wie es nach Erkrankungen und Operationen quasi immer auftritt, ist für bis zu zwei Wochen denkbar.
Wie infizieren sich Menschen mit RSV?
Über Tröpfcheninfektion, wobei die Viren sich den Weg in den Körper entweder über die Nasenschleimhaut oder die Bindehaut der Augen bahnen. Kontaminierte Gegenstände könnten den Erreger ebenfalls übertragen, dahingehend sind die wissenschaftlichen Ergebnisse aber nicht eindeutig. Menschen, vor allem solche mit viel Kontakt gegenüber Kindern, können sich auch mehrfach mit RSV infizieren. Nach der Infektion bricht die Erkrankung normalerweise nach zwei bis acht Tagen aus (Inkubationszeit).
Behandlung von RSV
Erwachsene können die Erkrankung typischerweise einfach aussitzen, sollten sich etwas schonen und vor allem die Krankheit nicht in die Nähe von Kindern oder beispielsweise an den Arbeitsplatz schleppen. Ein schwerer Krankheitsverlauf, vor allem bei Kindern, setzt mitunter eine Sauerstofftherapie voraus. Medikamente direkt gegen RSV existieren nicht.
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