Definitionen Was ist der öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD)?

Von Christian Schreiber |

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Der Öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD) wird immer dann tätig, wenn es um Prävention und Beratung, praktische Hilfe und allgemeinen Gesundheitsschutz geht. Darüber hinaus nimmt der ÖGD eine überwachende Funktion im Bereich des Gesundheitswesens wahr.

Der ÖGD wird oft auch als dritte Säule des Gesundheitswesens bezeichnet
Der ÖGD wird oft auch als dritte Säule des Gesundheitswesens bezeichnet
(Bild: aga7ta – Fotolia)

In der Bundesrepublik Deutschland gilt der Grundsatz, dass die einzelnen Länder in Themen, die das Gesundheits­wesen betreffen, sowohl für die Aufsicht über relevante Berufe und Einrichtungen als auch für Angelegenheiten des Gesund­heitsschutzes sowie der Gesundheitshilfe zuständig sind. Sämtliche Behörden und Dienststellen der öffentlichen Verwaltung, die im Bereich der vorgenannten Aufgaben tätig werden, laufen unter dem Oberbegriff Öffentlicher Gesundheitsdienst.

Darüber hinaus gibt es auch Einrichtungen des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, die bundesweit operieren. Zu ihnen zählt beispielsweise die sogenannte Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) mit Hauptsitz in Köln, das in Berlin ansässige Robert-Koch-Institut (RKI) sowie das Statistische Bundesamt. Die letzten beiden Einrichtungen sind innerhalb des ÖGD für die nationale Gesundheitsberichterstattung zuständig.

Auch im Kinder- und Jugendgesundheitsschutz aktiv

Im Bereich des Gesundheitsschutzes und der Vorbeugung hilft der ÖGD mit umfassender Öffentlichkeitsarbeit unter anderem dabei, die Bevölkerung zu einem gesundheitsbewussten Lebensstil zu animieren, über bestimmte Infektionskrankheiten aufzuklären und Suchtprävention zu betreiben. Sowohl in Kindergärten als auch in Schulen ist der ÖGD ferner unterwegs, um mögliche Lücken im Impfstatus der Kinder zu ermitteln und die Eltern entsprechend zu informieren. Auch die regelmäßigen Untersuchungen im Rahmen der zahnmedizinischen Gruppenprophylaxe gehören zu den Aufgaben des Öffentlichen Gesundheitsdienstes. Als wichtiger Akteur innerhalb des ÖGD ist hier der auf Länderebene arbeitende Kinder- und Jugendärztliche Dienst (KJGD) zu nennen.

Die dritte Säule des Gesundheitswesens

Als „dritte Säule im Gesundheitswesen“ ist der Öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD) meist den Gesundheitsabteilungen der einzelnen Ministerien der Bundesländer bzw. den regionalen Gesundheitsämtern zugeordnet. Um eine klare Struktur zu schaffen und für Rechtssicherheit zu sorgen, haben alle Bundesländer mittlerweile eigene Gesundheitsdienstgesetze erlassen. In einigen Ländern wurden zudem sogenannte Landesgesundheitskonferenzen eingerichtet, deren Aufgabe die einheitliche Steuerung aller örtlichen Dienstleistungen innerhalb des Gesundheitswesens ist.

eHealth ist auch beim ÖGD ein Thema

Da die immer weiter voranschreitende Digitalisierung auch vor dem Gesundheitswesen nicht Halt macht, gewinnt das Thema eHealth für den Öffentlichen Gesundheitsdienst mehr und mehr an Bedeutung. Viele Länder haben bereits eine eHealth-Strategie entwickelt, an der sich die digitale Transformation von Gesundheitsdienstleistungen orientiert. Hier Gemeinsamkeiten auszubauen und eine bundesweite Förderung zu betreiben, wird den ÖGD in den kommenden Jahren stark in Anspruch nehmen. Durch bereits bestehende Netzwerke und Diskussionsgruppen sollte diese Herausforderung aber mit Bravour zu meistern sein.

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