Definitionen Was ist die Pharmazentralnummer (PZN)?

Von Laimingas

Die Pharmazentralnummer, abgekürzt PZN, ist ein einheitlicher Schlüssel zur Identifikation deutscher Arzneimittel und anderer Apothekenprodukte. Es handelt sich dabei um eine achtstellige Nummer, die jedes Produkt eindeutig kennzeichnet.

Ein einheitlicher Schlüssel für Medikamente und andere Hilfsmittel – die Pharmazentralnummer
Ein einheitlicher Schlüssel für Medikamente und andere Hilfsmittel – die Pharmazentralnummer
(© aga7ta – Fotolia)

Die PZN ist auf jeder Verpackung im Klartext (zum Beispiel PZN – 12345678) und als Strichcode sichtbar. Aus ihr ergeben sich der Name, die Packungsgröße, die Wirkstoffstärke und die Darreichungsform des jeweiligen Artikels. Das bedeutet allerdings nicht, dass es sich zwingend um ein Arzneimittel handelt, denn auch andere Produkte, die in Apotheken gehandelt werden, tragen eine Pharmazentralnummer.

Ein weiterer Irrtum, der häufig vorkommt, ist die Annahme, dass ein mit der PZN gekennzeichnetes Produkt von einer zuständigen Behörde geprüft wurde. Das ist definitiv nicht der Fall. Die Vergabe der Nummer erfolgt gänzlich ohne Behördenbeteiligung.

Welchen Zweck erfüllt die Pharmazentralnummer?

Die wesentliche Aufgabe der PZN ist die Organisation des Warenverkehrs mit Apotheken, also die elektronische Abwicklung von Bestellvorgängen, Lieferungen und Abrechnungen. Daraus ergibt sich auch der Nutzerkreis, der neben den Apotheken die Hersteller von Arzneimitteln, den Medikamenten-Großhandel, die Krankenkassen, andere Apotheken-Lieferanten bzw. Hersteller von Produkten betrifft, die auch in Apotheken erhältlich sind.

Vergabe der Pharmazentralnummer

Die Vergabe der PZN erfolgt ausschließlich auf Antrag durch die Informationsstelle für Arzneispezialitäten (IFA) in Frankfurt am Main. Deren Gesellschafter sind die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA), der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI) sowie der Bundesverband des Pharmazeutischen Großhandels e.V. (PHAGRO).

Die IFA prüft jede Anfrage darauf, ob die Richtlinien für die Vergabe einer Pharmazentralnummer durch das Produkt gegeben sind. Treten Fälle auf, die eine spezifische pharmazeutische Kenntnis erfordern, werden Ergebnisse des ABDATA Pharma-Daten-Service, einer Arzneimitteldatenbank für das Gesundheitswesen, bei der Beurteilung zu Grunde gelegt. Sollten die dort vorliegenden Informationen nicht als ausreichend erscheinen, muss der anfragende Anbieter weitere Begründungen liefern oder eine Entscheidung der verantwortlichen Überwachungsbehörde vorlegen.

Probleme bei der rechtlichen Zuordnung

Die auf einer Packung aufgedruckte Pharmazentralnummer erlaubt keine eindeutige rechtliche Zuordnung des enthaltenden Produkts. Die meisten Erzeugnisse mit einer PZN sind zwar Arzneimittel, es kann sich aber ebenso gut um andere Artikel handeln. Dazu zählen unter anderem:

  • einige Lebensmittel inklusive Sonderformen bestimmter Lebensmittel
  • Kosmetika
  • Futtermittel für Haus- und Nutztiere
  • sogenannte Medizinprodukte – wobei dieser Bereich in einem eigenen Gesetz geregelt ist, denn Medizinprodukte sind nicht gleichzusetzen mit Arzneimitteln, da sie ausschließlich physikalisch wirken, während Arzneimittel und Medikamente eine pharmakologische Wirkung zeigen; Medizinprodukte lassen sich daran erkennen, dass sie zusätzlich immer mit einem CE-Kennzeichen versehen sind.

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