Definition Was ist ein Bundeseinheitlicher Medikationsplan (BMP)?
Der bundeseinheitliche Medikationsplan (abgekürzt „BMP“) ist ein Instrument, um sowohl Patienten als auch Medizinern einen einheitlichen, systematischen und übersichtlichen Überblick über eine fortwährende Medikamenteneinnahme zu ermöglichen.

Ausgestellt wird ein BMP, wenn Patienten wenigstens drei Medikamente zeitgleich und für einen längeren Zeitraum (28 Tage durchgehend oder länger) einnehmen. Das gilt für Medikamente, deren Wirkstoff in die Blutbahn gelangt und deren Wirkung folglich systemisch den gesamten Organismus und Körper erfasst. In der Folge sind Cremes oder Salben, die ausschließlich topisch angewandt werden, nicht zwangsläufig im BMP zu erfassen.
Der bundeseinheitliche Medikationsplan fußt auf dem Grundgedanken, sowohl Patienten aufzuklären als auch weitere Mediziner über bereits erfolgte Medikamenteneinnahmen zu informieren. Patienten, die mehr als drei systemische Medikamente einnehmen, sind im Regelfall nicht nur bei einem Mediziner in Behandlung. Durch den BMP bekommen Patienten die Möglichkeit, einem weiteren Facharzt diesen Plan vorzulegen, der dann wiederum im ersten Schritt über alle fortlaufend zugeführten Wirkstoffe informiert wird und im nächsten Schritt seine eigene Medikamentenverordnung darauf abstimmen kann.
Der gesetzliche Rahmen zum bundeseinheitlichen Medikationsplan ist im § 31 SGB V geregelt. Es steht Medizinern frei solch einen Plan auch auszustellen, wenn weniger als drei Medikamente fortlaufend eingenommen werden.
Nutzen des BMP für Patienten
Neben dem Austausch von relevanten Informationen unter Medizinern in einheitlicher Form, generiert der BMP auch für Patienten Vorteile. Durch die übersichtliche und leicht verständliche Erfassung der verordneten Medikamente müssen sich diese komplizierte Markennamen oder Einnahmehinweise nicht selbst merken, sondern können jederzeit im BMP nachschauen, wie ein Medikament eingenommen wird.
Diese Informationen sind im bundeseinheitlichen Medikationsplan vermerkt:
- Wirkstoff und Handelsname des Medikaments,
- - Dosierung/Stärke
- - Form des Medikaments
- - Einnahme geordnet nach Morgenstunden, Mittag, Abend und zur Nacht
- - gesonderte Hinweise
- - der Grund, warum das Medikament eingenommen wird
Des Weiteren sind auf dem BMP natürlich Patienteninformationen, wie dessen Anschrift, vollständiger Name und Geburtsdatum vermerkt. Ebenso können im BMP Nahrungsergänzungsmittel oder Mittel zur Selbstmedikation vermerkt werden, auch mit Hinweisen zu Wechselwirkungen und beispielsweise der Empfehlung zur Absetzung.
Wer erstellt und führt den BMP?
Dafür ist im Regelfall der behandelnde Facharzt verantwortlich, bei dem sich Patienten aufgrund der jeweiligen Erkrankung in Behandlung befinden. Bei Patienten mit Arthrose würde das beispielsweise der Rheumatologe sein, ein Nephrologe könnte ihn für Dialysepatienten anfertigen. Der Mediziner, der den BMP erstmals erstellt, kümmert sich normalerweise auch darum, diesen aktuell zu erhalten. Anpassungen dürfen zudem von anderen Medizinern, Kliniken und Apothekern vorgenommen werden.
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