Definitionen Was ist eine Interventionsstudie?

Von zeroshope Lesedauer: 2 min

Eine Interventionsstudie ist eine spezielle Art von Experiment, die insbesondere im Gesundheitswesen weit verbreitet ist. Die Autoren der Studie beeinflussen dabei potenzielle Outcomeparameter, um die Auswirkungen dieser Adaptierungen zu erforschen.

Interventionsstudie – gezielte Beeinflussung der Outcomeparameter
Interventionsstudie – gezielte Beeinflussung der Outcomeparameter
(© aga7ta – stock.adobe.com)

Eine Interventionsstudie ist eine von zwei Arten, wie im Gesundheitswesen (oder auch in den Sozialwissenschaften) Experimente durchgeführt werden. Sie ist das Gegenstück zur Beobachtungsstudie. Während die Verantwortlichen sich im zweiten Fall darauf beschränken, Zeugen des Geschehens zu sein, greifen sie im ersten Szenario aktiv ein. Sie verändern dabei die sogenannten Outcomeparameter. Die Verantwortlichen erforschen durch diese „Interventionen“, denen der Studientyp seinen Namen verdankt, welche Konsequenzen die Anpassung der entsprechenden Faktoren hat.

Was sind Outcomeparameter?

Outcomeparameter bzw. zu deutsch „Ergebniskriterien“ sind abhängige Variablen, die für die Beurteilung der Ergebnisse eines evidenzbasierten Experiments von entscheidender Bedeutung sind. Evidenzbasiert bedeutet, dass Zusammenhänge nachgewiesen werden können – und zwar zwischen den Variablen. Daher rührt der Name: Eine Änderung eines Parameters führt zu einem anderen Ergebnis, da sich die Zusammenhänge ändern.

Interventionsstudie am Beispiel der Digitalisierung im Gesundheitswesen

Diese Erläuterungen erscheinen bislang noch zu abstrakt. Ein Beispiel aus der Digitalisierung im Gesundheitswesen kann Abhilfe schaffen. Die IT-Systeme im Krankenhaus sind darauf ausgerichtet, alle relevanten Informationen möglichst schnell, umfassend und einfach zur Verfügung zu stellen. Aus diesem Grund sind beispielsweise Tablets bei der Visite ein gängiger Anblick geworden.

Die Schattenseite dieser Vernetzung ist das gestiegene Sicherheitsrisiko. Kliniken sind ohnehin beliebte Opfer von Cyberangriffen. Durch die Digitalisierung hat sich dies noch verstärkt. Es wurden deshalb verschiedene Interventionsstudien durchgeführt, um die Sicherheitslösungen zu verbessern. Folgende Outcomeparameter wurden dabei beispielsweise fortlaufend adaptiert:

  • Rollen einzelner Benutzer
  • Authentifizierungswege
  • Systeme, die an das Netzwerk angeschlossen sind
  • in der Benutzung befindliche Softwarelösungen
  • Angriffsarten.

Die Zusammenhänge der Ergebniskriterien ergeben sich schon durch einen Blick auf diese Liste. Je weniger Zugriff ein Benutzer aufgrund seiner Rolle hat, desto seltener muss er sich gegenüber im Einsatz befindlicher Anwendungen authentifizieren. Je länger die Authentifizierungswege in den Systemen sind, die ans Netzwerk angeschlossen sind, desto geringer ist die Gefahr unbefugter Zugriffe.

Zwangsläufig stellt sich die Frage: Was wäre im Vergleich eine Beobachtungsstudie? Im Prinzip teilt sich die Interventionsstudie in zahlreiche kleine Beobachtungsstudien auf. Beispielsweise simuliert eine Beobachtungsstudie, wie sich das Netzwerk bei unterschiedlichen Angriffsarten verhält – und listet die Resultate auf. In einer Interventionsstudie würden die Verantwortlichen nun jedoch andere Faktoren (z.B. die Zahl der an das Netzwerk angeschlossenen Systeme) ändern, um zu beurteilen, welche Folgen dies für die unterschiedlichen Angriffsarten hätte.

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