Definitionen Was ist eine Pandemie?
Eine Pandemie beschreibt die Ausbreitung einer Infektionskrankheit ohne örtliche Beschränkung über Kontinente und Ländergrenzen hinweg. Das unterscheidet die Pandemie von der Epidemie. Zurück geht der Begriff Pandemie auf die altgriechische Wurzel Pandemia, die für das ganze Volk steht.

Wer in den vergangenen Wochen die Berichterstattung zum Corona-Virus verfolgt hat, konnte miterleben, wie eine Epidemie zur Pandemie wurde. Der Direktor der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erklärte den Ausbruch der neuartigen Virus Erkrankung im März 2020 zur gesteigerten Form der Epidemie. Dem vorausgegangen ist, dass aus allen Teilen der Erde Meldungen und Informationen zu Infektionen mit dem neuen Virus erfolgt sind.
Die WHO gibt diese Erklärung anhand von 6 Stufen ab, in der verschiedene Entwicklung Schritte beim Auftreten und der Entwicklung eines Krankheitserregers beschrieben werden. Auf der 6. Stufe kommt es zu wachsenden und anhaltenden Infektionen von Mensch zu Mensch in der gesamten Bevölkerung und potenziell weltweit. Der pandemische Status wird erreicht.
Pandemien als gesteigerte Gefahr für ganze Systeme
Epidemien unterscheiden sich von Pandemien durch ihre Verbreitung. Während Epidemien lokal begrenzt sind, breiten sich Pandemien weltweit aus. Beide Definition haben einen seuchenmedizinischen Hintergrund, weil es in beiden Fällen um eine größere Anzahl infizierter Menschen geht. Die pandemische Einstufung eines Krankheitsausbruches bedeutet nicht, dass im Rahmen dieser Definition jedes Land Infektionsherde feststellen muss. Es bestehen aber die Möglichkeit und große Wahrscheinlichkeit, dass sich der pandemische Erreger schnell weltweit verbreitet.
Pandemische Krankheitserreger sind deshalb so gefürchtet, weil sie in kurzer Zeit dazu führen können, Gesundheitssysteme zu überlasten. Erklärt die WHO einen Infektionsausbruch zur Pandemie, will sie primär damit besondere Aufmerksamkeit auf die intensivere epidemiologische Gefährlichkeit eines Erregers richten und alle Länder zu Gegenmaßnahmen motivieren.
Die gesteigerte Gefahr von Pandemien liegt vor allem darin, dass sie weiträumig und grenzüberschreitend ganze Bevölkerungen und Gesundheitssysteme gefährden und nicht nur einzelne infizierte Menschen oder lokal begrenzte Gruppen.
Pandemien in der Geschichte und in der Gegenwart
Pandemien sind keine neue Erscheinung, auch, wenn es die Begrifflichkeit nicht immer gegeben hat. Früher wurde beispielsweise im Zusammenhang mit der Pest von einer Seuche gesprochen. Neu ist, dass Mediziner und Wissenschaftler heute auf der Grundlage von Computersimulationen und Instrumenten der theoretischen Biologie in der Lage sind, Berechnungen zur potenziellen Ausbreitung von Krankheitserregern durchzuführen.
Außerdem tragen digitale Verfahren und Instrumente aus dem eHealth-Bereich dazu bei, die tatsächliche Durchseuchung der weltweiten Bevölkerung bei einer Pandemie zeitnah realistisch zu erfassen. Das kann es erleichtern, mit gezielten Maßnahmen die weitere Verbreitung eines Krankheitserregers einzudämmen.
Gerade im Zuge der Corona-Krise wird sichtbar, wie möglicherweise Gesundheit-Apps dazu beitragen können, Infektionsketten sichtbar zu machen und zu unterbrechen.
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