Definition Was sind Parkinson Nurses?
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Parkinson Nurses sind in der Bundesrepublik noch eine Ausnahme, im angelsächsischen und skandinavischen Raum gibt es den Beruf mit der Spezialisierung auf Morbus Parkinson aber bereits seit mehr als vier Jahrzehnten – sehr zum Wohl der Patienten.

In Deutschland starteten erste Projekte und Fortbildungen, organisiert unter anderem durch die deutsche Parkinson-Vereinigung (kurz: dPV) sowie die Deutsche Parkinson-Gesellschaft (kurz: DPG) bereits im Jahr 2007. Statistisch betrachtet existieren in der Bundesrepublik aber deutlich weniger Parkinson Nurses als beispielsweise in den USA oder Großbritannien. Die Weiterbildungen richten sich an examinierte Gesundheits- und Kranken- beziehungsweise Altenpfleger, die mindestens eine Berufserfahrung von zwei Jahren oder mehr in Parkinsonkrankenhäusern oder spezialisierten Abteilungen vorweisen. Konkrete Erfahrungen im Umgang mit Parkinson-Patienten müssen aber nicht zwangsläufig vorliegen, auch akut-neurologische Abteilungen werden unter anderem zur erforderlichen Berufserfahrung hinzugezählt.
Tätigkeiten einer Parkinson Nurse
Morbus Parkinson prägt unweigerlich das gesamte weitere Leben von Betroffenen, wobei sich durch den kontinuierlichen Fortschritt der Erkrankung auch konsequent neue Herausforderungen auftun. Um sowohl Patienten mit Morbus Parkinson als auch beispielsweise Ärzte in Einrichtungen des Gesundheitswesens zu entlasten, gibt es seit etwa 15 Jahren die Fortbildungsmöglichkeit zur Parkinson Nurse – für die Englischkenntnisse zumindest sehr empfehlenswert sind.
Generell übernehmen Parkinson Nurses alle Aufgaben, für die behandelnde Ärzte abseits ihrer Sprechstunden nicht die nötige Zeit aufbringen können. Das schließt sowohl die Pflege und Vorsorge bei den Parkinson-Betroffenen ein als auch die Beratung von Angehörigen. Ziel ist es, Betroffenen für möglichst lange Zeit eine realistisch hohe Lebensqualität zu ermöglichen, unter anderem auch indem das Voranschreiten der Erkrankung so gut wie möglich ausgebremst beziehungsweise verlangsamt wird. Als Bindeglied zwischen Patienten und Fachärzten sind Parkinson Nurses in ihrem Alltag mit einer ganzen Reihe von Aufgaben vertraut.
Unter anderem betreuen diese Patienten mit tiefen Hirnstimulatoren, erfüllen Aufgaben aus dem psychologischen Spektrum und werden auch in der Demenzpflege aktiv. Medikamentenpumpen können ebenfalls durch eine Parkinson Nurse eingestellt werden. Die dadurch entstehende Spezialpflege auf internationalem Niveau befähigt Parkinson Nurses zugleich, eigenmächtig als Schnittstelle zwischen stationären Ärzten, Patienten, sozialen Hilfseinrichtungen und Angehörigen sowie niedergelassenen Ärzten zu agieren.
Das Wohl der Patienten im Fokus
Die Notwendigkeit einer Parkinson Nurse entstand auch aus dem Umstand heraus, dass während einer allgemeinen Pflegeausbildung wenig bis gar keine Inhalte über Morbus Parkinson vermittelt werden, obwohl Betroffene zwangsläufig auf eine spezialisierte Betreuung angewiesen sind. Gleichermaßen ist es damit auch Aufgabe der Parkinson Nurse, Angehörige der Betroffenen nicht allein zu lassen.
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