Effizienzgewinn Chancen der Digitalisierung in der Pflege

Autor Susanne Ehneß |

In der Pflege könnten Personal und Patienten stärker von der Digitalisierung profitieren. Mögliche Anwendungen hat die Bundes­regierung erläutert.

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Ein digitaler Datenaustausch kann bei der korrekten Verordnung von Medikamenten unterstützen
Ein digitaler Datenaustausch kann bei der korrekten Verordnung von Medikamenten unterstützen
(© Alexander Raths - stock.adobe.com)

Die Digitalisierung im Gesundheitswesen bietet nach Ansicht der Bundesregierung auch in der Pflege großes Potenzial – „um z. B. Schnittstellenprobleme zu lösen, Effizienzreserven zu heben und die Arbeitsbedingungen zu verbessern“. Die größten Potenziale liegen einer Studie zufolge in

  • einer besseren Vernetzung der Kommunikation,
  • einer leichteren Informationssammlung und -verarbeitung,
  • einer besseren Arbeitsorganisation sowie in
  • einer Verringerung körperlicher Belastungen.

Wie die Regierung in ihrer Antwort auf eine Anfrage der FDP-Fraktion erklärt, werde bereits eine Vielzahl an digital unterstützten Ansätzen in der ambulanten und stationären Altenpflege erprobt oder regelmäßig eingesetzt. „Auch um es Pflegebedürftigen zu ermöglichen, länger in der eigenen Häuslichkeit zu bleiben, werden die Potentiale der Digitalisierung in vielfältiger Weise genutzt“, wird einer der Vorteile genannt. Allgemein werde die moderne Technik zur Unterstützung pflegebedürftiger Personen und zur Entlastung der Pflegekräfte eingesetzt.

Fachkräftemangel

Digitalisierung kann zudem ein ­Lösungsweg aus dem Mangel an Pflegepersonal sein. „Durch intelligente Vernetzung können Rationalisierungspotentiale erschlossen und dem Fachkräftemangel ent­gegengewirkt werden“, meint die Bundesregierung.

Telematikinfrastruktur

Durch digitale Lösungen sei es außerdem möglich, die sektorenübergreifende Zusammenarbeit von Pflege, Ärzteschaft, Apothekerschaft und weiteren Akteuren im Gesundheitsbereich zu verbessern. „Die geplante Einbindung der Pflege in die Telematikinfrastruktur bietet dafür eine gute Grundlage“, betont die Bundesregierung.

Dieser Aspekt wird von den Pflegeeinrichtungen selbst gewünscht. Studien der Bundesregierung haben ergeben, dass die Einrichtungen in die Telematikinfrastruktur eingebunden werden wollen, „um einen vollständigen Zugang zu ­Patientendaten auf der elektronischen Gesundheitskarte sowie in der zukünftigen elektronischen ­Patientenakte zu erhalten“.

Weitere Entlastungen

Außerdem erwarten Pflegeeinrichtungen Entlastung durch die Vermeidung einer doppelte Datenerfassung mittels digitaler Anwendungen, durch eine Vereinfachung der Pflegedokumentation sowie einer digitalisierten Kommunikation mit Krankenhäusern oder Ärzten. Auch von einer höheren Patientensicherheit durch eine digitale sektorenübergreifende Kommunikation gehen die Pflegeeinrichtungen aus.

Forschungsförderung

Forschung im Bereich „Digitalisierung in der Pflege“ wird durch die Bundesregierung gefördert, seit 2012 ist das Thema „Assistenzsysteme in der Pflege“ Schwerpunkt. Ende 2018 wurde dazu die Info „Robotische Systeme für die Pflege“ veröffentlicht.

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