Schmerztherapie Chronische Schmerzen: Technologie spielt zentrale Rolle bei der Behandlung
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Chronische Schmerzen beeinflussen den Lebensalltag und die Lebensqualität enorm. Subhro Mallik beschreibt in seinem Gastbeitrag, wie digitale Plattformen beim Heilungsprozess unterstützen können.

Schätzungsweise 23,96 Prozent der Erwachsenen in Deutschland, beziehungsweise knapp 16,39 Millionen Menschen, hatten in den letzten 30 Tagen Schmerzen – so eine Studie des Journals of Medical Economics (der Fachzeitschrift für Gesundheitsökonomie). Rund 13,16 Prozent davon gaben an, dass sie schwere Schmerzen hatten. Eine weitere Studie über chronischen Schmerz und Gesellschaft besagt, dass chronische Schmerzen einen direkten Einfluss auf die Lebensqualität haben. Die Bandbreite an verfügbaren Behandlungen – mit Medikation, aber auch ohne Medikation – stellen oftmals keine optimalen Voraussetzungen dar, um chronische Schmerzen zu behandeln. Das Ergebnis: In 13,51 Prozent der Fälle erhalten die Patienten nur eine unzureichende Behandlung.
Chronische Schmerzen können verschiedene Ursachen haben. Diese reichen von Verletzungen, oder Operationen über Muskel-Skelett-Erkrankungen (MSE), einer Krebserkrankung oder Komplikationen von Diabetes und Arthritis bis hin zu einem Schlaganfall. Unabhängig von der Schmerzursache, können diese einen entkräftenden Effekt auf die Betroffenen haben. Zudem sind chronische Schmerzen oft der Grund für eine niedrigere Produktivität, Gewichtsverlust und eine zunehmende Abhängigkeit vom Gesundheitswesen. Chronische Schmerzen gehen also zu Lasten aller – des Patienten, aber auch der Gesellschaft. Gute und nachhaltige Schmerzbehandlung ist somit wichtiger denn je daher, damit eine passende Schmerztherapie es den Patienten wieder ermöglicht, ihr Alltagsleben uneingeschränkt zu führen
Technologie kann eine wichtige Rolle spielen
Medikamente sind ein fester Bestandteil einer Langzeitbehandlung von chronischen Schmerzen. Doch benötigt es beispielsweise auch einer Physiotherapie, um dem Patienten die Rückkehr in den Alltag wieder zu ermöglichen. Technologien können hier ansetzen und das medizinische Fachpersonal unterstützen, da sie langfristig insbesondere die Planung der Behandlungen erleichtern.
Technologien können aber auch dabei unterstützen, dass der Patient seine Behandlung selbst (mit-)plant. Dies gewährt ihm eine aktive Rolle bei seiner Heilung und kann dazu führen, dass er seine Erfahrungen und Daten freiwillig teilt – und damit auch weitere Patienten unterstützt. Dies ist auch ein wichtiger Meilensteinbei der Weiterentwicklung von Schmerztherapien.
Es gibt reine Reihe wissenschaftlicher Belege, die die Vorteile einer Langzeitbehandlung im Falle von chronischen Rücken- und Nackenschmerzen sowie neuropathisch bedingten Schmerzen zeigen. Digitale Plattformen können das Engagement der Patienten im Zuge ihrer Behandlung steigern – beispielsweise durch Demo-Videos oder mithilfe von Tipps zur Vorbeugung von Verletzungen oder Ähnlichem. Diese Eigeninitiative ist wertvoll für den Beginn der Physiotherapie oder falls es zu einer Verschlimmerung der Schmerzen kommen sollte. Ohne medizinische Aufsicht tendieren Patienten tendieren dazu, Behandlungen vorzeitig abzubrechen, oder zu unterbrechen. Das Resultat eines vorzeitigen Behandlungsabbruchs und die Rückkehr in den Alltag: Der Patient leider weiterhin unter Schmerzen. Einen Ausweg aus diesem Teufelskreis gibt es ohne entsprechende Behandlung kaum. Das Zusammenspiel von Engagement und Beratung kann bei der Langzeitbehandlung das Leid der Patienten lindern.
Da oftmals keine ununterbrochene medizinische Aufsicht im Zuge einer Schmerztherapie gewährleistet werden kann, erhalten neue Plattformen eine immer bedeutsamere Rolle. Patienten sehnen sich oft nach Unterstützung medizinischer Pflegekräfte, die oft in ihren Handlungen zeitlich begrenzt sind. Zum Beispiel ist es nicht einfach, medizinische Pflegekräfte außerhalb ihrer Arbeitszeiten zu erreichen. Digitale Plattformen setzen hier an und ermöglichen es Patienten, Daten aufzuzeichnen und beispielsweise Angaben zur Art ihrer Schmerzen, ihrer Stimmung, ihren Schlafgewohnheiten oder Aktivitäten zu machen. Dies ermöglicht einen besseren Einblick in den Heilprozess. Des Weiteren lassen sich diese Daten zur Weiterentwicklung und Verbesserung der persönlichen Behandlung verwenden. Außerdem unterstützen digitale Anwendungen dabei, zu erreichende Ziele und einen dazugehörigen Plan mit Meilensteinen in der Therapie zu definieren.
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