Betriebssytem Eine Digitalplattform soll die Chirurgie komplett verändern

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Brainlab stattet weltweit tausende Operationssäle mit Computertechnik aus. Jetzt soll das Tochterunternehmen Snke OS mit dem gleichnamigen Betriebssystem die Chirurgie komplett verändern. Im Mittelpunkt: der digitale Patient.

Stefan Vilsmeier, Vorstandsvorsitzender von Brainlab, will mit Snke OS die Effizienz eines chirurgischen Eingriffs erhöhen und die Behandlung individuell für jeden Patienten optimieren.
Stefan Vilsmeier, Vorstandsvorsitzender von Brainlab, will mit Snke OS die Effizienz eines chirurgischen Eingriffs erhöhen und die Behandlung individuell für jeden Patienten optimieren.
(Bild: Brainlab)

Ein spezielles Betriebssystem für den Einsatz im OP bietet Brainlab mit Snke OS: Am Münchner Standort in Bogenhausen startete Ende Juni 2020 mit 65 bestehenden Mitarbeitern und 100 zusätzlichen Stellen das Tochterunternehmen Snke OS. Auf Basis der bestehenden Brainlab-Plattform entsteht die erste Digitalplattform für die Chirurgie. Mit einem Gesamtaufwand von mehr als 500 Millionen Euro in den letzten 30 Jahren hat Brainlab ein Software-Framework entwickelt, das in spezifischen, hochkomplexen Bereichen wie der Neurochirurgie eingesetzt wird.

Brainlab-Partner aber auch Mitbewerber sowie Start-ups und Großunternehmen der Pharma- und Medizintechnikindustrie müssen keine eigenen Entwicklungen starten und können auf Snke OS aufbauen. Die Software-Plattform bündelt bündelt Techniken wie ein universelles statistisches Patientenmodell, welches mit zahlreichen diagnostischen Bilddaten aggregierten Anatomie gekoppelt wird und somit einen digitalen Repräsentanten des Patienten erstellt.

Der digitale Zwilling während der OP

Während eines chirurgischen Eingriffs wird der digitale Zwilling fortwährend in Bezug gesetzt zu den präzise erfassten Interaktionen der eingesetzten Instrumente. Das ermöglicht eine genaue Navigation und Vermessung des Eingriffs. Die Anatomie wird zudem mit Videodaten verknüpft, um mit Künstlicher Intelligenz (KI) zusätzliche Workflow-Informationen zu bekommen, den Verlauf zu dokumentieren und das patientenspezifische Modell dynamisch aktualisieren zu können. Die dabei gewonnenen statistischen Daten fließen wiederum an das universelle Patientenmodell zurück und dienen als zentrale Wissensbasis, um neue Behandlungsmethoden zu erforschen.

Dank der offenen Schnittstellen von Snke OS sind andere Medizintechnik-Unternehmen in der Lage, eigene Entwicklungen im Imaging (Bildgebung), Navigation, Robotik, Cloud Computing, KI sowie Mixed Reality zu einem Gesamtsystem zu integrieren. Perspektiven zu anderen Fachrichtungen wie Herz-, Leber- und Gefäßchirurgie, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Wirbelsäulenchirurgie, HNO sowie der Onkologie eröffnen sich.

„Chirurgische Eingriffe sind immer noch sehr analog“, erklärt Stefan Vilsmeier, Vorstandsvorsitzender von Brainlab. „Mit aus tiefer Digitalisierung gewonnenen Daten lassen sich Effizienzdefizite analysieren und die Behandlung individuell für jeden Patienten optimieren.“ Chirurgische Interventionen gelten in Krankenhäusern als wesentlicher Werttreiber mit erheblichem Digitalisierungspotenzial. Die aktuelle Corona-Pandemie hat die Digitalisierung im Gesundheitsbereich noch deutlich beschleunigt.

Dieser Beitrag stammt von unserem Partnerportal Elektronikpraxis.

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