Video-Anwendungen Neue digitale Lösungen in Gesundheit und Pflege
Anbieter zum Thema
Moderne Video-Anwendungen ermöglichen innovative Wege in der Digitalstrategie des Gesundheitssektors. Mit videogestützten Verfahren wie virtuellen Visiten oder Telekonsilen, zum Beispiel bei Tumorkonferenzen, lassen sich in den Kliniken sowohl Prozesse optimieren als auch qualitative Verbesserungen erzielen. Allerdings bestehen noch immer Hürden.

Seit geraumer Zeit fördert und forciert der Gesetzgeber die Digitalisierung im Gesundheitswesen. Eine Akzeptanz dieser digitalen Möglichkeiten in der Bevölkerung beziehungsweise bei den Nutzern zu erreichen, spielt hierbei eine äußerst wichtige Rolle. So können digitale Kompetenz und Information langfristig auch zu gesteigertem Vertrauen in diese Lösungen beitragen, was vor allem im Bereich Gesundheit und Pflege von großer Wichtigkeit ist.
Durch diverse Gesetze, wie beispielsweise das „E-Health-Gesetz“ oder das „Digitale-Versorgung-und-Pflege-Modernisierungs-Gesetz”, wurde in den letzten Jahren bereits viel verbessert. Viele Menschen haben mittlerweile selbst Erfahrungen mit Videosprechstunden gesammelt. Allerdings bestehen noch immer Hürden, wie zum Beispiel der Aufbau einer umfassenden Strategie, sowohl im organisatorischen, technischen und medizinischen Zusammenhang. Auch die Integration neuer Technologien in medizinische Abläufe und bestehende Systeme muss bedacht werden, um Erreichbarkeit und Handhabung der Systeme zu vereinfachen und eine hohe Benutzerfreundlichkeit zu gewährleisten.
Potenziale digitaler Anwendungen und deren Stellenwert
Das Anwendungsspektrum von Videokonferenzen begrenzt sich keineswegs auf die Patientensprechstunden, sondern umfasst auch virtuelle Besprechungen in der Verwaltung, interdisziplinare Fallbesprechungen, wie zum Beispiel Tumorboards, bis hin zu psychotherapeutischen Akutbehandlungen. „Mit dem pandemiebedingten Lockdown hielt auch die Videokommunikation Einzug in den Arbeitsalltag von Kliniken und Krankenhäusern und ermöglichte dadurch erstmals in großem Umfang Remote-Arbeit in deren Verwaltung und virtuellen Besprechungen“, erklärt Dr. Dirk Fischer, Director Public Sector Business DACH von Pexip. In Zukunft werden wohl vermehrt Remote-OPs oder auch Erstversorgungen über digitale Anwendungen ausgeführt werden. Videolösungen werden überdies auch zu Schulungszwecken zum Einsatz gebracht und erleichtern in Form virtueller Schulungen die Aus- und Weiterbildung von Fachpersonal.
Neue Potenziale eröffnen auch die digitalen Pflegeanwendungen. So kann die Pflegeberatung in Form von Videokonferenzen eine wichtige Ergänzung zur Beratung am Telefon darstellen. Patienten und Angehörige können zum Beispiel bezüglich des Themas Demenz oder der Erhaltung der Mobilität digital betreut und gefördert werden. Fischer: „Im Allgemeinen gilt, dass die Videolösung auch auf den medizinischen Anwendungsfall zugeschnitten sein sollte. In der technischen Anbindung wie auch in der Anordnung und Darstellung am Bildschirm gelten Unterschiede: Während für Telekonsultationen oder –visiten die typische Gesprächssituation abgebildet werden muss, stehen bei Tumorkonferenzen die Tumorstudien und deren vergleichende Analyse im Fokus.“
Interoperabilität im Gesundheitswesen
Ein weiterer relevanter Aspekt für die Akzeptanz und Effizienz digitaler Lösungen besteht in der Interoperabilität und Integrierbarkeit der Systeme. „Unter dem Begriff ‚Interoperabilität‘ versteht man grundsätzlich die Fähigkeit des Zusammenspiels verschiedener Systeme innerhalb einer medizinischen Einrichtung, dies kann aber auch darüber hinausgehen, wenn es darum geht, die Prozesse verschiedener Einrichtungen aufeinander abzustimmen“, erläutert Salima Houta, Business Development Executive – Healthcare Sector von Pexip. „Auf der Dimension der Systeme ist es relevant, dass diese in der Lage sind, Daten auszutauschen und zu interpretieren. Um dies zu erreichen, werden Kommunikationsstandards definiert. In Deutschland wird dies zentral über die Gematik koordiniert.“
Interoperabilität ist im Gesundheitswesen von immenser Bedeutung, um die Prozesse durch einen medienbruchfreien Datenaustausch so wirksam wie möglich zu gestalten, Leistungserbringer zu entlasten und eine bessere Behandlungsqualität und Wirtschaftlichkeit zu gewährleisten. Diese Punkte kommen im Gesamten allen Akteuren zugute. Die technische Interoperabilität tangiert den Bereich der Software wie auch der Hardware.
Auf der nächsten Seite: Interoperabilität und digitale Kompetenzen
(ID:48801195)