TCC und Fraunhofer IGD Partnerschaft für KI in der Intensivmedizin

Von Chiara Maurer Lesedauer: 2 min

Um gemeinsam KI-gestützte Tools im intensivmedizinischen Bereich zu entwickeln, haben TCC und das Fraunhofer Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD eine strategische Partnerschaft geschlossen.

Das Fraunhofer IGD und TCC vereinbaren eine langfristige Partnerschaft, um künstliche Intelligenz nutzenbringend in klinische Prozesse entlang der intensivmedizinischen Behandlungskette zu integrieren
Das Fraunhofer IGD und TCC vereinbaren eine langfristige Partnerschaft, um künstliche Intelligenz nutzenbringend in klinische Prozesse entlang der intensivmedizinischen Behandlungskette zu integrieren
(© Fraunhofer IGD)

Auch wenn ihr oftmals große Potenziale zugesprochen werden – ein Allheilmittel ist Künstliche Intelligenz bisher noch nicht. Tatsache ist jedoch, dass sie bereits heute vereinzelt Aufgaben übernehmen und somit schon jetzt Mediziner und Medizinerinnen gezielt entlasten kann. Um die Anwendungsfälle für diese Technologie-basierten Entlastungen zu erweitern, haben sich nun das Telehealth Competence Center (TCC), ein Anbieter für Fernbetreuung von Intensivstationen, und das Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD zusammengeschlossen.

Das Kompetenzzentrum des TCC bietet rund um die Uhr ärztliche Beratungsleistungen für Intensivstationen aus der Entfernung an und versorgt damit bisher 13 Kliniken. Das Fraunhofer IGD übernimmt in der Zusammenarbeit die Aufgabe der Validierung der Ergebnisse.

Die Entwicklung eines ersten Projekts der Kooperationspartner ist bereits angelaufen – im Bereich der Wundversorgung, speziell in der Wundidentifizierung. Hierbei werden auf den Intensivstationen gewonnene Parameter und Bilddaten durch eine Software analysiert und so Lage, Größe sowie Art der Wunde identifiziert. Mit den Ergebnissen dieser Wundanalyse können die Intensivmediziner der TCC dann ihre Kolleginnen und Kollegen in den Krankenhäusern unterstützen. „Für TCC ist das Fraunhofer IGD ein idealer Partner: Das Institut liefert die wissenschaftliche Basis und validiert unsere Ergebnisse, die wir aus den intensivmedizinischen Daten gewinnen können. Wir freuen uns sehr über die Partnerschaft und wollen ab sofort gemeinsam Themen im Bereich Machine Learning und KI identifizieren, die einen praktischen Mehrwert im Klinikumfeld liefern. Gerade im Bereich Vorhersagen über Krankheitsverläufe sehen wir großes Potenzial in der Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IGD, auch um unsere Tools bei den Kliniken und Krankenhäusern noch bekannter zu machen”, erklären Prof. Dr. Christian Storm und David Barg, Gründer und Geschäftsführer von TCC.

Und auch auf Seiten des Fraunhofer IGD weiß man die Zusammenarbeit zu schätzen und betont die Bedeutung: „Für uns als Institut für angewandte Wissenschaft ist der Austausch mit klinischen Partnern notwendig. Nur wenn wir die tatsächlichen alltäglichen Herausforderungen in den Kliniken und Krankenhäusern kennen, können wir Technologien entwickeln, die auch die vorhandenen Probleme lösen. TCC ist ein idealer Partner für uns, denn mithilfe der Daten aus den Intensivstationen lassen sich Vorhersagen über Krankheitsverläufe und frühzeitige Therapieempfehlungen ableiten – das kann Leben retten”, erklärt Dr. Wolfgang Müller-Wittig, Head of Competence Center Gesundheit und Pflege beim Fraunhofer IGD.

Gemeinsam wollen die Partner künftig außerdem weitere KI-Tools entwickeln, die Mediziner in ihrer Arbeit unterstützen und entlasten können. Geplant sind so auch Digitale Zwillinge, anhand derer Krankheitsverläufe simuliert werden können. So erhoffen sich die Forscher, frühzeitig Prognosen zu Risiken wie beispielsweise einer Dialyse oder zum Mortalitätsrisiko treffen zu können. Des Weiteren umfasst die Kooperation auch gemeinsame Workshops zu Digitalisierungsstrategien in Krankenhäusern, die inhaltliche Zusammenarbeit im Bereich der Forschung inklusive Veröffentlichung der Ergebnisse sowie allgemein einen engen Austausch im Expertennetzwerk.

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