Content Services Gute Aussichten: Rundumblick auf Patienten aus der Cloud

Von Aaron Knott

Um fundierte klinische Entscheidungen zu treffen, braucht das Gesundheitspersonal jederzeit Zugang zu aktuellen und vollständigen Patientendaten – strukturierte ebenso wie unstrukturierte. Immer mehr Organisationen im Gesundheitswesen schaffen daher einen zentralen Zugang zu ihren verschiedenen Informationsquellen. Das Herzstück dieser Strategie ist häufig die Cloud. Sie ermöglicht flexiblen Zugriff und eine sichere 360-Grad-Sicht auf Patientinnen und Patienten.

Mit Plattformen für Cloud-Content-Services können auch unstrukturierte Inhalte und Daten gemanaged und gespeichert werden
Mit Plattformen für Cloud-Content-Services können auch unstrukturierte Inhalte und Daten gemanaged und gespeichert werden
(© Hyland)

Patienteninformationen werden erst dann zu einer wirklichen Ressource, wenn die Befunde und Informationen aller an der Behandlung beteiligten Fachkräfte – vom Notarzt oder Hausarzt bis hin zu den Spezialisten und dem Pflegepersonal – erfasst und für alle zugänglich gemacht werden. So ergibt sich ein holistisches Bild, von dem sich geeignete medizinische Maßnahmen und Therapien ableiten lassen.

Herausforderung unstrukturierte Daten

Eine ständige Herausforderung ist dabei, dass mehr als 75 Prozent der Patienteninformationen unstrukturiert vorliegen, also zum Beispiel als Konsultationsnotizen, gefaxte und gescannte Bilder oder EKGs. Diese Inhalte können nicht in einer klassischen, strukturierten Datenbank erfasst werden. Plattformen für Cloud-Content-Services dagegen ermöglichen es, auch unstrukturierte Inhalte zu managen und zu speichern sowie Dokumenten- und Geschäftsprozesse zu automatisieren. Dabei stellen sie gleichzeitig die Interoperabilität zwischen den unterschiedlichen Systemen innerhalb einer Gesundheitseinrichtung sicher, um Datensilos zu vermeiden. Mithilfe eines Bereitstellungsprozesses (Deployment) in der Cloud kann zudem sichergestellt werden, dass das Personal jederzeit auf Echtzeitdaten zugreifen kann.

Investitionen in cloudbasierte Content-Plattformen steigen

„Prepare For the Next Business Stress Test“, ein Report von Forrester Consulting, zeigt, dass dieser Ansatz von den Entscheidungsträgern zunehmend angenommen wird. Auf die Frage nach ihren zukünftigen Content-Plänen gaben mehr als die Hälfte der Befragten an, dass sie ihre Investitionen in cloudbasierte Content-Plattformen erhöhen würden. Es ist folglich damit zu rechnen, dass die Nutzung von On-Premises-Lösungen und -Inhalten in Zukunft stark rückläufig sein wird.

Auch Kliniken und andere Gesundheitseinrichtungen erkennen immer mehr die Vorteile eines cloudbasierten Content-Management-Systems. So hat der Manchester University NHS Foundation Trust kürzlich im Zuge einer umfassenden Digitalisierungsstrategie die Konsolidierung von mehr als 750 elektronischen und papierbasierten Dokumentationssystemen über seine unterschiedlichen Krankenhausstandorte hinweg angekündigt. Dazu wurden die Content-Services-Plattform OnBase von Hyland, die Enterprise Imaging-Lösung PACSgear und eine neue elektronische Patientenakte zusammengeführt, um eine nahtlos integrierte, cloudbasierte Quelle für Patienteninformationen zu schaffen.

Von einer integrierten Plattform profitieren dabei alle an der Patientenversorgung Beteiligten, weil Informationen genau dort zur Verfügung stehen, wo sie benötigt werden.

Ein patientenzentriertes Informationssystem aufbauen

Für Patientinnen und Patienten bedeutet die Speicherung der Daten in der Cloud, dass sie bereits geteilte Informationen nicht immer wieder an unterschiedlichen Stellen wiederholen müssen. Alle Daten stehen zentral jederzeit genau denen zur Verfügung, die sie benötigen. Sobald Patienten einmal angemeldet, sicher im System erfasst und ihre Daten automatisch indiziert sind, müssen anschließend nur noch neue Informationen ergänzt werden.

Mit einem cloudbasierten, patientenzentrierten System können Patienten zudem eigenständig ihre Anmeldeinformationen ausfüllen, Einwilligungen erteilen und jederzeit ihre neuesten Testergebnisse sowie medizinische Bilder und Befunde über ein cloudbasiertes Patientenportal einsehen. Das erspart lange Wartezeiten in Praxen und Kliniken, Telefonate zur Abfrage von Testergebnissen und Fahrten für den Austausch medizinischer Bilder zwischen Gesundheitseinrichtungen. So können erhebliche Zeit- und Kosteneinsparungen für Gesundheitsdienstleister genau wie für Patientinnen und Patienten realisiert werden.

Bessere Patientenversorgung und höhere Effizienz

Gesundheitspersonal hat über ein cloudbasiertes digitales Archiv (Repository) einen zentralen Zugang zu allen Quellen von Patienteninformationen und damit eine solide Basis, um bessere Therapieentscheidungen zu treffen. Mit einer Content-Services-Strategie, die insbesondere auch die wachsende Herausforderung unstrukturierter klinischer Inhalte berücksichtigt – handschriftliche Konsultationsnotizen, Faxe, Fotos, Scans oder andere Daten – kann das medizinische Personal evidenzbasierte Entscheidungen treffen. Das führt zu besseren Ergebnissen in der Patientenversorgung und einer höheren klinischen Produktivität.

Hinzu kommt, dass Ärzte Informationen, die in der Cloud gespeichert werden, jederzeit und überall mit nur wenigen Klicks abrufen können. Sie müssen nicht zum Krankenbett oder eine bestimmte Abteilung aufsuchen, weil sie nur von dort auf die entsprechenden Bildarchivierungs- und Kommunikationssysteme zugreifen können.

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Das entlastet die meist dünn besetzten Teams im stressigen Klinikalltag und gibt zudem allen am Pflegemanagement beteiligten Personen die Gewissheit, dass die verfügbaren Informationen korrekt und auf dem aktuellen Stand sind.

Datenschutz und Sicherheit

Lange war die Skepsis gegenüber der Cloud groß, wenn es um Sicherheit und Datenschutz ging – insbesondere in Branchen, in denen wie im Gesundheitswesen mit besonders sensiblen Daten gearbeitet wird. Tatsächlich bietet die Cloud jedoch gerade in diesem Bereich zusätzliche Sicherheit: Patientendaten und Befunde wurden in der Vergangenheit meist lokal auf den jeweiligen Geräten gespeichert und waren dort potenziell für eine Vielzahl unterschiedlicher Personen zugänglich. Mit einer zentralen Speicherung in der Cloud werden Daten direkt in ein sicheres Repository übertragen und sind dort nur nach eindeutiger Authentifizierung einsehbar. Zugänge können dabei individuell oder rollenbasiert erteilt werden, um sicherzustellen, dass nur befugte Personen Zugriff erhalten.

Der Blick in die Wolke lohnt sich

Allgemein sollen die klinischen Versorgungskapazitäten ausgeweitet werden. Gleichzeitig stehen Gesundheitseinrichtungen untereinander immer stärker in Konkurrenz und Datenschutz hat sich in den letzten Jahren immer mehr als ein geschäftskritischer Faktor herauskristallisiert. Angesichts dieser Situation ist die Frage nicht ob, sondern wann On-Premises-IT-Systeme vollständig in die Cloud migriert werden sollen. Dabei gilt je früher, desto besser. Vormals ging es bei der Nutzung von in der Cloud gehosteten Plattformen und Softwarelösungen primär darum, die Effizienz des Back-Office zu verbessern oder die Compliance-Anforderungen zu erfüllen. Heute ist es jedoch ein strategisches Muss für jede Gesundheitseinrichtung, die ein bestmögliches Versorgungsmanagement für Patientinnen und Patienten bieten will.

Aaron Knott
Account Manager Healthcare Solutions DACH

Bildquelle: Hyland

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