Das große Potenzial digitaler Anwendungen, Vorgänge in der medizinischen Versorgung zu erleichtern und Personal zu entlasten, ist ein viel diskutiertes Thema. Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe fordert nun eine angemessene Refinanzierung für Praxen.
Der Aufwand für digitale Prozesse wie eRezept und eAU wird besonders durch Arztpraxen getragen
Überall hört man mittlerweile von der Digitalisierung medizinischer Prozesse und die damit zusammenhängende Erleichterung des Arbeitsalltags von Medizinerinnen und Medizinern. Dabei bringen digitale Anwendungen nur dann wirklich Nutzen, wenn sie vollständig entwickelt und frei von technischen Hürden sind – und da sieht die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) das Problem von digitaler Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU), elektronischem Rezept und Co.
Zwar hätten diese Anwendungen bereits sowohl bei Arbeitgebern als auch bei Krankenkassen für effizienter Verwaltungsabläufe und Einsparungen in Millionenhöhe geführt, das allerdings auf dem Rücken der Arztpraxen. Denn gerade bei denen liegt der größte Aufwand.
KVWL-Vorstand Thomas Müller: „Die Ärzte und Psychotherapeuten in Westfalen-Lippe stehen der Digitalisierung offen gegenüber. Aber sie wollen auf dem Weg dorthin vernünftig mitgenommen werden. Es kann nicht sein, dass die Politik Anwendungen unausgereift und vorschnell einführt. Das hat mit einer sinnvollen Digitalstrategie, die ein Baustein für eine zukunftsgerechte Versorgung sein muss, nichts zu tun.“ Er appelliert: „Hier muss schnell ein Kurswechsel her, wir benötigen eine gemeinsame Kraftanstrengung aller Beteiligten, um die Digitalisierung weiter voranzutreiben.“
Dabei fordern die Praxisteams eigentlich nicht viel, wie Müller erklärt. Ihnen gehe es vor allem um funktionierende Technik. „Unausgereifte IT-Produkte kosten Zeit, Geld, Nerven und führen sicherlich nicht zur gewünschten Akzeptanz.“
Auch müsse der Gesetzgeber mit ständigen Sanktions-Drohungen aufhören und stattdessen für eine angemessene Refinanzierung digitaler Prozesse sorgen. Diese müsse „schnell und unbürokratisch“ sein. So fordert die KVWL die Einführung einer Quartalspauschale in Höhe von 8.000 bis 10.000 Euro für alle Praxen anstatt der bisherigen Einzelvergütungen für zahlreiche Technik-Komponenten. Diese könnte durch die Einsparpotenziale der Digitalisierung finanziert werden. Immerhin beträgt dieses laut einer aktuellen McKinsey-Studie 42 Milliarden Euro.
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Stand vom 30.10.2020
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