Definitionen Was ist eine nationalen eHealth-Kontaktstelle?
Für grenzüberschreitende elektronische Gesundheitsdienste innerhalb der EU müssen Ärzte auf medizinische Daten aus dem Heimatland ihrer Patienten zugreifen können. Die nationalen eHealth-Kontaktstellen sind für diesen Datenverkehr zuständig.

Die hohe Arbeitnehmermobilität in europäischen Grenzgebieten führt immer häufiger dazu, dass EU-Bürger medizinische Dienstleistungen nicht nur in ihrem Heimatland in Anspruch nehmen. Für eine bestmögliche Behandlung benötigt ein Arzt oder Therapeut Einsicht in die Vorgeschichte des Patienten.
Eine Nationale Kontaktstelle (National Contact Point) ist im Zusammenhang mit eHealth diejenige Stelle, die diesen grenzüberschreitenden Informationsaustausch und auch die spätere Abrechnung der erbrachten Leistungen koordiniert. In Deutschland ist der Ansprechpartner die Deutsche Verbindungsstelle Krankenversicherung - Ausland (DVKA) des GKV-Spitzenverbandes. Zuständig für die technische Umsetzung der nötigen Telematikinfrastruktur ist in Deutschland die gematik.
Informationsmaterial für Leistungserbringer
Die nationale eHealth-Kontaktstelle hat auch die Aufgabe, Informationen für medizinische Leistungserbringer aus Deutschland bereitzustellen. Diese Informationen sollen dabei helfen, die gängigsten Fragen bei der Behandlung internationaler Patienten schnell und unkompliziert zu klären. Auf der Internetseite der DVKA gibt es neben ausführlichen Richtlinien und Empfehlungen rund um die Versorgung der Patienten auch Ansichtsmuster für eine Europäische Krankenversicherungskarte (EHIC) jedes Mitgliedslandes. Ferner findet man dort zusammengefasst wichtige Informationen wie nationale Besonderheiten oder die landestypische Gültigkeitsdauer der Karte.
Informationsmaterial für Bürger und Arbeitgeber
Außerdem übernehmen die nationalen eHealth-Kontaktstellen die Rolle eines Ansprechpartners für Bürger, die Fragen rund um die Gesundheitsversorgung im EU-Ausland haben. Egal ob man in den Urlaub fahren, im Ausland Arbeiten oder seinen Wohnsitz permanent in ein anderes EU-Land verlegen möchte: Bei der nationalen eHealth-Kontaktstelle DVKA bekommt man für all diese Fälle kostenloses Infomaterial.
Die Merkblätter enthalten zum Beispiel kompakte Informationen darüber, wie ein Arztbesuch oder Krankenhausaufenthalt im jeweiligen Land abläuft, welche Kosten entstehen können oder wie man an Medikamente kommt. Außerdem können sich Arbeitgeber etwa darüber informieren, welche Vorschriften für Beschäftigte gelten, wenn diese vorübergehend im Ausland eingesetzt werden.
Internationale Kooperation
Das eHealth-Gesetz sieht vor, dass Hürden bei der digitalen Kommunikation der Gesundheitsversorgung abgebaut werden. Ziel ist es, die digitale Kommuniaktion im Gesundheitswesen so sicher und direkt wie möglich zu gestalten, um die Arbeit medizinischer Dienstleister effizient und unkompliziert zu gestalten. Das gilt nicht nur bei der Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens, sondern spielt darüber hinaus auch bei der grenzüberschreitenden Versorgung von Patienten eine Rolle. In der EU wird stetig daran gearbeitet, diese Hürden durch Technologie abzubauen, etwa durch die europaweit gültige Krankenversicherungskarte (EHIC) oder die elektronische Patientenakte.
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