Finanzierung 3,5 Millionen Euro für minimal-invasive Krebseingriffe
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Raydiax, ein Magdeburger Spin-off des Forschungscampus Stimulate, hat sich insgesamt 3,5 Millionen Euro Seed-Finanzierung und Fördermittel gesichert. Mit dem Kapital wird die Entwicklung des ganzheitlichen Assistenzsystems für bildgeführte, minimal-invasive Krebseingriffe „TACT“ vorangetrieben.

Raydiax, ein Spin-Off des Forschungscampus Stimulate der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, entwickelt ein auf den Prinzipien der Computertomographie beruhendes Bildassistenzsystem zum Einsatz bei minimal-invasiven Krebsbehandlungen. Das Unternehmen sichert sich 3,5 Millionen Euro frisches Kapital, um die Entwicklung des präklinischen Prototyps voranzutreiben und den Markteintritt in Europa und den USA vorzubereiten. Eine Seed-Runde in Höhe von 2,4 Millionen Euro wird vom High-Tech Gründerfonds (HTGF) und Bmp Ventures mit den IBG-Fonds angeführt. Zusätzlich erhält Raydiax 1,1 Millionen Euro Fördermittel durch eine Aufstockung einer Exist-Forschungstransfer-Förderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK).
Dr. Thomas Hoffmann, CEO und Mitgründer von Raydiax, erklärt: „Wir verfolgen das Ziel, durch Hightech-Medizintechnik die Krebstherapie nachhaltig zu stärken. Minimal-invasive bildgestützte Eingriffe bieten zahlreiche Vorteile für Patienten. Mit unserem gezielten Bildassistenzsystem TACT legen wir ein völlig neues Potenzial frei, das die Anwendungsbreite dieser sehr schonenden Eingriffe signifikant erweitern wird, wovon insbesondere Patienten profitieren, für die sich heutzutage eine Behandlung als zu risikoreich darstellt. Mit dem Abschluss der Finanzierungsrunde sind wir in einer optimalen Position, unser System in enger Abstimmung mit unseren klinischen Partnern weiterzuentwickeln, den Markteintritt zu forcieren und das Unternehmenswachstum voranzutreiben."
Minimal-invasive Therapien in der Krebsversorgung
Krebserkrankungen gehören weltweit zur häufigsten Todesursache, in wohlhabenden Ländern sind diese sogar die Nummer eins. Offen-chirurgische Therapien sind für die Behandlung sehr alter Patienten mit schlechten Allgemeinzustand häufig zu risikoreich und damit ungeeignet. Minimal-invasive Therapien sind für diese Patientengruppe eine vielversprechende Therapieform. Bei dieser Art der Therapie werden millimeterdünne Operationsinstrumente unter Bildgebung durch die Haut in den Tumor geschoben. Ein lokaler Energieeintrag führt schlussendlich zu einem Absterben der bösartigen Zellen. Durch den geringen Verletzungsgrad können die Patienten schneller genesen, Liegezeiten werden deutlich verkürzt, damit einhergehend Kosten gespart, und zusätzliche Behandlungskapazitäten geschaffen.
Etablierung einer neuen Produktkategorie: Therapieassistenz-Computertomographen
Besondere Herausforderung bei dieser Art der Therapie ist es, die Instrumente mit Submillimetergenauigkeit in einem vorab geplanten Operationsareal zu platzieren, um den Energieeintrag zielgerichtet stattfinden zu lassen. Raydiax entwickelt mit dem TACT erstmalig ein Gerät, das sowohl eine Assistenz bei Therapieplanung, -durchführung und -kontrolle innerhalb eines integrierten Gesamtsystem ermöglicht. Die Anforderungen an das System wurden durch zahlreiche Gespräche mit Ärzten in Deutschland und dem weiteren Europa definiert. Die Bildgebung selbst basiert auf dem Prinzip der röntgenbasierten Computertomographie. Das Raydiax-System zeichnet sich zudem durch einen auf die Operation abgestimmten und minimierten Einsatz von Röntgenstrahlung aus, was dazu führt das Patienten schonender behandelt und das klinische Personal sicherer arbeiten kann.
„Raydiaxs Entwicklung des TACT ist ein klarer Blick in die Zukunft der minimal-invasiven Krebschirurgie. Es erfordert Mut und große Expertise, ein hochkomplexes medizinisches Großprodukt zu entwickeln. Genau diese Eigenschaften vereint das Gründungsteam von Raydiax und wir sehen ein klares Potenzial“, so Dr. Jan Engels, Investment Manager beim High-Tech Gründerfonds.
Philipp Kopp, Investment Manager bei Bmp Ventures, ergänzt: „Als Deeptech-Investor haben uns an Raydiax vor allem die fundierte wissenschaftliche Grundlage des Ansatzes sowie das herausragende technische Know-How des Gründerteams überzeugt. Wir sehen einen klaren medical need in der interventionellen Radiologie, den das Unternehmen mit seinem TACT-System adressiert.“
Dieser Artikel erschien ursprünglich bei unserem Schwesterportal Devicemed.
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