Digitalisierung Die Cloud im Gesundheitswesen

Von Susanne Ehneß Lesedauer: 5 min

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Eine intersektorale Gesundheitsversorgung hat zum Ziel, die einzelnen Regionen und Akteure zu vernetzen. Die Digitalisierung ist hier der geeignete Hebel – und ganz konkret die Cloud.

Die Cloud ist im Gesundheitswesen angekommen
Die Cloud ist im Gesundheitswesen angekommen
(© Natalie_Mis, Getty Images via Canva.com)

Die Cloud ist nichts Neues, doch längst nicht überall Standard. Gründe hierfür sind nicht zuletzt gewisse Vorbehalte hinsichtlich der Datensicherheit. Eine Studie von Flying Health in Zusammenarbeit mit Atos und VMware hat diesen Umstand, aber auch die Bedeutung der Cloud für das Gesundheitswesen, unter die Lupe genommen. Dabei wurden Interviews und eine Online-Umfrage mit Personen sowohl aus dem stationären als auch aus dem ambulanten Sektor sowie mit Vertretern von Krankenkassen und der Bundesärztekammer durchgeführt.

Eines der zentralen Ergebnisse überrascht zunächst einmal nicht: Die Rahmenbedingungen für eine funktionierende intersektorale Versorgung sind nicht genügend ausgebaut. Die Gründe hierfür sind komplex und nicht ausschließlich auf fehlendes technisches Know-how zurückzuführen:

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  • 84 Prozent der Befragten gaben „mangelnde Kommunikation zwischen den Stakeholdern“ als Hürde an.
  • 77 Prozent halten die finanziellen Anreize für unzureichend.
  • 36 Prozent nennen als Hinderungsgrund eine „unzureichende technische Kompetenz“.

„Intersektorale Kommunikation findet noch nicht in dem Maße statt, wie man es sich wünschen würde“, sagt Dr. Carsten Giehoff, Leiter IT bei der Schwester Euthymia Stiftung, der unter den Befragten war. Dr. Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer, ergänzt, dass intersektorale Versorgung nur dort funktioniere, wo sich Ärzt:innen und Organisationen selbst auf den Weg machten, um geeignete Strukturen zu entwickeln. „Die Überwindung von Schnittstellen zwischen den Sektoren und das Vernetzen von Daten befördert gutes ärztliches Handeln“, betont Reinhardt.

Konkret wurden drei Erfolgsfaktoren für intersektorale Versorgung genannt:

  • versorgungsrelevante Anwendungsfälle,
  • Nutzerfreundlichkeit und
  • klare Standards.

„Cloud ist alternativlos“

Bei den Antworten gab es ein klares Bekenntnis zur Cloud. „Wie in vielen anderen Bereichen wird es auch im Gesundheitswesen eine Verlagerung zu einer ortsunabhängigen Leistungs- und Arbeitswelt geben. Um dies zu ermöglichen, kommt man um die Nutzung von gewissen Cloud-Diensten nicht ­herum“, sagt zum Beispiel Nils Dehne, Geschäftsführer der Allianz kommunaler Großkrankenhäuser. Bei den Kassen sieht man das ebenso: „Wir laufen bei der ­Betrachtung der Vorteile auf eine Alternativlosigkeit zur Cloud hinaus“, meint Roland Bruns, Bereichsleitung IT Barmer.

Kundenorientierte Krankenkassen müssen ihren Versicherten Online-Services mit einer 24/7-Verfügbarkeit zur Verfügung stellen. Dabei bietet sich die Nutzung von Cloud-Diensten an

Dr. Christian Ullrich, stellvertretender Vorstand und Bereichsleiter IT der SBK

Dr. Christian Ullrich, stellvertretender Vorstand und Bereichsleiter IT der Siemens Betriebskrankenkasse (SBK), betont, dass die Kassen die Vorteile bereits erkannt haben: „Kundenorientierte Krankenkassen müssen ihren Versicherten Online-Services mit einer 24/7-Verfügbarkeit zur Verfügung stellen. Dabei bietet sich die Nutzung von Cloud-Diensten an. Das ist sicherlich ein Grund, warum die Krankenkassen bei der Nutzung von Cloud-Diensten weiter sind als zum Beispiel die Leistungserbringer selbst.“

Nahezu alle Befragten glauben, dass Cloud-Lösungen die intersektorale Versorgung verbessern können. Und viele davon (62 Prozent) nutzen die Cloud bereits, aber eben vorrangig im nicht-medizinischen Bereich – also beispielsweise ­Microsoft Teams. Nur 32 Prozent haben eine umfassende Cloud-Strategie.

Auf der nächsten Seite: Vorteile der Cloud – und weshalb sie trotzdem nicht genutzt wird.

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